Gedanken zum 8. Mai

Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg für Deutschland, die „Stunde Null“ begann.  Deutschland war militärisch besiegt, gleichzeitig aber vom  nationalsozialistischen Unrechtsregime befreit worden. Wie denkt man heute, 67 Jahre nach Kriegsende, über das Dritte Reich? Wie steht es um die Auswirkungen dieser Zeit auf unsere heutige Gesellschaft?
Deutschland hat Geschichte geschrieben. Denken wir einmal an die Sozialgesetzgebung, die Bismarck eingeführt hat und bleiben wir darüberhinaus etwa bei der Außenpolitik Bismarcks, so wird diese als diplomatisch beschrieben. Was an deutscher Geschichte aber hängen bleibt, ist besonders international gesehen der Nationalsozialismus, das Dritte Reich.
Tatsächlich ist fürchterlich, was sich zu dieser Zeit zugetragen hat. In dieser Zeit wurden sechs Millionen Juden ermordet. Geht man dann noch nach dem verbreiteten Standardverständnis, ist daran der Deutsche Schuld. Der Deutsche und mit ihm ein Land, das heute zirka 80 Millionen Bürger zählt. 60 Jahre nach dem Dritten Reich stellt sich nun die Frage, wie Deutsche der neuen Generation mit der geschichtlichen Erblast umzugehen haben.Als Land, das seine Bürger bildet, ist für mich klar, dass wir Bewusstsein für die Missetaten der Jahre 1933-’45 zeigen müssen. Das bedeutet daher auf jeden Fall für diese Zeit zu sensibilisieren, indem Faktenwissen wie auch persönliche Schicksale durch die Schule vermittelt werden müssen.Selbstverständlich tragen nachgeborene Generationen dabei nicht eine vergleichbare Schuld wie ihre Vorfahren. Dennoch geht es bei geschichtlicher Aufarbeitung nicht nur darum, Schuld zu überwinden, sondern ein Gefühl dafür zu bekommen, wozu der Mensch leider in der Lage ist. Nicht ein Land begeht Fehler, sondern seine Bevölkerung, die sich hier nicht allzu sehr von der Bevölkerung am anderen Ende der Welt unterscheidet. Wir alle sind Menschen und somit hat auch jede Geschichte eines Landes wohl nicht nicht nur einen Schandfleck aufzuweisen.In welchem Ausmaß sich dieser zeigt, beeinflusst unglaublich, wie schwer es sein wird mit dieser Schuld umzugehen. Nochmal: Das Dritte Reich kostete 6 Millionen jüdische Bürger das Leben. Deutschland muss Verantwortung zeigen, jeder einzelne Deutsche sein Zeichen setzen.Daher ist mir wichtig, dass das Dritte Reiche nicht nur ein Thema in der Schule bleibt. Auch zu Hause muss offen darüber geredet werden können, damit eine vernünftige Generation aufwächst. Rechtsextremismus muss immer und überall verurteilt werden. Denn auch weiterhin bleibt dieser ein Problem. Den nachgeborenen Generationen muss greifbar gemacht werden, was den gemeinsamen Vorfahren widerfahren ist. So kann ein Land davor bewahrt werden, die menschliche Intelligenz zu überschätzen. Wir haben mit der Präsenz des Dritten Reichs auch in Zukunft die Möglichkeit, die Grausamkeit näher zu bringen, die der Mensch alleine verursacht. Im Endeffekt können wir die Vergangenheit nicht ändern, aber wir können die Zukunft als Chance sehen immer wieder zu versuchen, es besser zu machen.Bewusstsein und Reflexion zeichnen den Menschen aus. Und Mitgefühl und Geschichtsverständnis machen uns zu besseren Menschen.

Jaqueline Fuss, 12. Jgs.

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