Es geht wieder los: Präsenzunterricht für alle – eine gute Idee?

Nach über sechs Monaten eingeschränkten Schulbetrieb in Form von Fern- und Wechselunterricht ging es nun dieser Woche wieder mit voller Besetzung weiter in den Schuljahresendspurt. Doch ist das wirklich so sinnvoll, wie alle denken?

Endlich wieder Freunde sehen

Einerseits freut man sich natürlich, die Freundinnen und Freunde nach so einer langen Zeit wieder regelmäßig zu sehen und auch damit der Normalität wieder ein Stück näher zu kommen. Dies tut auch der Psyche gut, da man nach monatelanger Abschottung endlich wieder reale soziale Kontakte pflegen kann und diese vor Ort nicht von der Stellung des eigenen Namens im Alphabet her diktiert werden. Wurden wir auch nicht alle etwas eigen, so vereinzelt zuhause? Schlurften bisweilen melancholisch im Out of Bed Look durch die Gegend und wünschten uns einen Blackout, um keine Arbeitsaufträge mehr erledigen zu müssen? Insofern geht man nun vielleicht wieder motivierter an die Sache ran und kommt mit dem Schulstoff besser zurecht. Unterstützung face to face ist auch angenehmer als ausschließlich über Whatsapp, SDUI & Co.

D wie Delta

Andererseits wird das Ansteckungsrisiko so natürlich wieder erhöht, trotz der regelmäßigen Selbsttests und der noch bestehenden Maskenpflicht, die nun auch in Teilen gelockert wird. Da stellt man sich trotz der top Inzidenz in Neustadt doch die Frage, ob es Not tut, diesen Schritt wenige Wochen vor den Sommerferien – in denen bekanntermaßen bei subtropischen Temperaturen nicht unbedingt intellektuelle Höchstleistungen erzielt werden – zu wagen und so womöglich zu riskieren, dass die Zahlen wieder aufgrund der Delta-Variante steigen, wie man es etwa in Großbritannien sehen kann.

Einen unbeschwerten Sommer ohne viele Einschränkungen haben wir uns alle doch  nach den letzten turbulenten und frustrierenden Monaten verdient.

Halbe Klassen- und Kursstärke? Why not?

Und unter uns: Das Arbeitsklima in den kleineren Klassen und Kursen war doch zum Teil durchaus angenehmer und hat dazu geführt, dass man sich teilweise besser konzentrieren und die eigenen Schwächen angehen konnte, sich intensiver mit den Themen auseinander gesetzt und sich womöglich sogar mehr am Unterricht beteiligt hat. Und die Daheimgebliebenen? Flexible Arbeits- und Aufstehzeiten waren durchaus eine nette Sache – Persönlichkeitsentwicklung hinsichtlich „Zeitmanagement“ und „Homeschoolingstyling“ inklusive.

So blicken wir mit einem lachenden , aber auch einem weinenden Auge in die Zukunft mit normalem Unterricht. Und dennoch: Ein weiterer Schritt in Richtung mehr Normalität ist wichtig!

Jessica K., Lena B., Melanie J. (11. Jgs.)

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