An einem stillen Ort: vier Gedichte der 7b zu Caspar David Friedrichs „Zwei Männer in Betrachtung des Mondes“

Caspar David Friedrich
Zwei Männer in Betrachtung des Mondes. Um 1819/20
Staatliche Kunstsammlung Dresden

An einem stillen Ort,
zu einer stillen Zeit,
wo man hört des Baumes Wort,
und nichts Neues gedeiht.

Nichts Neues, nur Altes gibt es dort,
an dieser Stelle, so weit fort.
So weit, dass man es kaum erreicht,
und der Weg ist auch nicht leicht.

Über Stock und über Stein,
im Mondenschein.
Über Fels und über Baum,
ja, aber erreichen kann man es kaum.

Doch der Mensch hat auch diesen Ort entdekct,
und das Vermächtnis der Welt geweckt.

E.B. (7b)


Heute ist ein Tag ser kalt
Heute ist ein Tag führ´n Wald
Der Wind bläst eisig in die Mäntel rein
Wir wandern über Stock und Stein
Bis zum Beginn des Mondesschein

Die Bäume sind schon winterlich leer
Man sieht kaum bunte Blätter mehr
An einer Stelle, die den Augenblick lohnt
Betrachten wir sehr lang´ den Mond.
Dieser Augenblick, ja dieser wundervolle Anblick
Verbreitet in mir einen Freudenkick.

Zu dieser spöten Abendstunde
Kommt kein Wort aus meines Freundes Munde.
L.G. (7b)

 

Wie die Männer stehen
den Mond ansehen
wie sie in Gedanken gehen
und sich wie Brüder verstehen
sich hoffentlich bald wiedersehen.

Das Grün, was sie tragen,
damit jagen
und sich schon immer sagen
wir gehen uns nie an den Kragen
und werden nie über uns klagen.

T. L. M. (7b)


Still steht der Wald im dunklen Schein,
Nur ist zu sehen des Baumes Bein.

Doch dort im matten Licht vom Mondgeschimmer,
Stehen zwei Burschen, wie auch immer…

Ganz verloren sehen sie aus,
Wie, als hätten sie lange kein Haus.
Wo sie sich wärmen könnten, ruhen
Und sie sich so fühlten wie Zuhaus
Und wo sie machen könnten eine kleine Paus´.

Doch wenn sie so am Fuße des Berges stehen
Und sich den Mond ansehen,
Dann bekommt plötzlich doch keiner Ideen,
Warum sie überhaupt dort stehen
Und sich den Mond ansehen.

Bisher wissen es nur die Zwei,
Die dort stehen ganz frei.
Was sie dort auch so treiben,
Wir werden es wohl nie erfahren,
Bei solchen Fragen, wie diesen unklaren.

Doch aber wissen wir wohl,
Dass es eine Bedeutung haben muss,
Denn die Zwei sind wahrhaftig nicht hohl.
Ständen sie ihne Grund am Ufer vom Fluss,
hätten sie wirklich einen ziemlichen Schuss.

L. A. (7b)


 

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