Die Big Band des KKG in Mâcon

Vom 4.02.10 bis zum 6.02.10 war die Big Band I des Kaethe-Kollwitz Gymnasiums in Mâcon, Frankreich. Dort war sie zu zahlreichen Terminen eingeladen und gab zwei Konzerte. Diese Konzertfahrt wurde vor allem vom Lyceé (Gymnasium) René Cassin unterstuetzt, in welchem die Musiker beherbergt und versorgt wurden.

Vor zwei Jahren kam der Big Band Leiter Pascal Koppenhoefer auf die Idee, in unserer Partnerstadt Mâcon ein Konzert zu geben. Natuerlich war die Big Band sofort einverstanden, es war viel Arbeit noetig, um dies umzusetzen. Hr. Koppenhoefer korrespondierte staendig mit Frankreich, um einen Termin, eine Unterkunft etc. zu finden. Außerdem unterstuetzen eine Stiftung in Neustadt, die Stadt Mâcon sowie der Foerderkreis des KKG diese Fahrt und so war letztlich alles geplant und die Musiker konnten diesen Februar aufbrechen.

Am Donnerstagmorgen wurden alle Instrumente, Verstaerker, Reisegepaeck etc. in den Bus geladen und es ging los. Nach 7 Stunden Fahrt waren wir in Mâcon und wurden bei unserem Gastgeber, dem Lyceé René Cassin, kurz empfangen. Viel Zeit blieb allerdings nicht, innerhalb von 15 Minuten mussten wir schnell auf die Zimmer und uns fuer das erste Konzert fertig machen, wir wollten ja nicht zu spaet zum offiziellen Empfang im Rathaus kommen. Im großen Empfangssaal wurden wir begrueßt und lernten die Leute kennen, die uns die Reise ermoeglicht hatten, unter anderem die Beauftragte fuer Internationale Partnerschaften, Madame Chevallier, aber auch die Schulleiter der beiden Schulen (Lyceé René Cassin und Collége Pasteur), Monsieur Ménage und Monsieur Farcy, in denen wir die beiden Konzerte spielen durften.

Außerdem wurde noch ein Gruppenfoto fuer die franzoesische Presse geschossen, die durch einen Reporter der Stadt Mâcon vertreten war.

Nach dem Empfang fuhren wir zum Collège Pasteur. Jetzt mussten alle Instrumente einen weiten und treppenreichen Weg nach oben in den Konzertsaal finden. Wir konnten gemuetlich aufbauen und bekamen dort noch ein Abendessen. Nach einem ausfuehrlichen Soundcheck konnte das Konzert um 20.30 Uhr beginnen. Zu den Gaesten gehoerten vor allem die Vertreter der Stadt Mâcon, die die Reise ermoeglichten. Schon nach dem ersten Stueck war klar, dass sie mit einem so hohen Niveau einer „Schul-Band“ nicht gerechnet hatten. Mit jedem Stueck konnten wir das Publikum mehr begeistern und vor allem „My Way“, gesungen von Daniel Wuerfel, wird ihnen wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Zwischen den Stuecken sprang Herr Koppenhoefer als Moderator ein, man hat ja nicht umsonst einen Franzoesischlehrer dabei, der gleichzeitig noch Big Band Leiter ist.

In der Pause boten wir unsere CD´s an, welche wir 2007 in einem professionellen Tonstudio aufgenommen hatten und wir waren erstaunt, wie viele wir verkaufen konnten, alles in allem war es ein sehr gelungener Abend.

Nach der Rueckreise zum Lyceé René Cassin fielen wir dann auch alle schnell ins Bett. Nicht nur weil wir dort mit Schuelern „Tuer an Tuer“ schliefen und die Aufseher aufpassten, dass Ruhe herrschte, sondern weil wir nach der Reise und dem Konzert auch sehr erschoepft waren.

Am naechsten Morgen wurden wir um 6.30 Uhr geweckt. Nach einer kurzen Staerkung in der Schul-Cafeteria ging es nochmal zum „Pasteur“, dort bauten wir ab und raeumten alles wieder in den Bus. In der Innenstadt Mâcons wartete schon eine Touristenfuehrerin, denn anschließend machten wir eine Stadtfuehrung und hatten danach noch eine Stunde zur freien Verfuegung in der Stadt.

Besonders gefreut hat uns die persoenliche Betreuung durch M. Ménage, Schulleiter des Lyceé René Cassin. Er hat uns immer begleitet und nutze auch oft die Gelegenheit mit den Musikern der Band zu sprechen. Viele Schueler waren erstaunt wie viel Franzoesisch sie doch noch konnten, und wenn es doch nicht geklappt hat, half man sich mit Englisch oder sogar Deutsch weiter.

Nach dem Mittagessen im Lycée bauten wir fuer unser naechstes und leider auch in dieser Besetzung letztes Konzert auf. Dieses fand im Rahmen einer großen Karnevalsveranstaltung an der Schule statt. Dieses Mal kam fast die gesamte Schuelerschaft und um fuer die richtige Akustik zu sorgen, hatte die Schule uns einen Tonmischer zur Verfuegung gestellt. Allerdings fiel die Kommunikation etwas schwer, aber Hr. Koppenhoefer konnte uebersetzen. Nach einem schnellen Soundcheck ging es los. Bei den ersten Titeln schien es als waeren die Franzosen etwas unsicher, doch spaetestens nach „Lady Marmelade“ gehoerten auch sie zu unseren Fans. Es wurde getanzt, gelacht und wir spielten die passende Musik dazu. Nachdem wir mit „All Night Long“ einen großartigen Abschluss geliefert hatten, forderten sie noch eine Zugabe und so spielten wir ein letztes Mal „My Way“. Waehrend Daniel sang, wurde er von Feiernden umringt, aber es ließ sich nicht beeindrucken und es wurde wieder ein Konzert, an das wir gerne zurueckdenken werden.

„Nach dem Konzert ist vor dem Konzert“, auch wenn wir das noch nicht wussten. Wir bauten abermals ab und genossen unsere erste laengere Freizeit ohne Termine, offizielle Vertreter etc., indem wir runter nach Mâcon liefen und uns einen gemuetlichen Mittag im Café machten. Am Abend war noch eine „Jam-Session“ angesetzt, aber es schien nichts allzu großes zu sein – dachten wir zumindest. Als wir dann an der Musikschule in Mâcon ankamen, an der diese „Session“ stattfinden sollte, bemerkten wir Plakate, die unser Kommen angekuendigt hatten und wurden auch gleich dazu aufgefordert, unsere Instrumente zu holen. Der Konzertraum war ein kleines Auditorium und Verstaerker etc. waren – ebenso wie ein paar juengere Schueler und Musiker schon da.

Wir spielten „aus dem Stehgreif“ drei unserer Lieblingsstuecke und wir konnten auch die Leute ,die dort waren, wieder begeistern. Danach kamen Jazz-Standards, gespielt von Leuten aus der Big Band und den franzoesischen Musikern zusammen. Es gab vor allem tolle Soli von den unterschiedlichsten Musikern. Gegen 22.00 Uhr fuhren wir dann zurueck in „unsere“ Schule. Hier waren mittlerweile die Internatsschueler und Aufseher weg, denn es waren Ferien. Der Schulleiter schloss uns die Zimmer und die anderen Gebaeude auf. Natuerlich dachte jetzt niemand ans Schlafengehen, es war ja schließlich die letzte gemeinsame Fahrt, bevor die 13 Abiturienten die Band verlassen (muessen). Wir setzten uns zusammen und redeten, „feierten“ und wollten eigentlich noch gar nicht nach Hause. Am naechsten Morgen konnten wir entspannt aufstehen, aßen noch etwas in der Cafeteria und luden alles wieder in den Bus. Um kurz vor 10 brachen wir wieder Richtung „Allemagne“ auf. Doch vorher bedankten sich noch Madame Chavallier, die bei allen Konzerten war, sowie die beiden Schulleiter fuer unsere tollen Auftritte und boten uns an, dass wir wieder einmal kommen koennen. Wir dankten ihnen fuer das tolle Programm, das sie fuer uns auf die Beine gestellt hatten. So vielfaeltig und spannend haetten wir es nicht erwartet.

Um kurz vor 6 waren wir wieder in Neustadt und stolz auf unsere Leistung. Wir wollten direkt das naechste Land musikalisch erobern, aber bis dahin ist noch viel Arbeit notwendig, auf die wir uns schon sehr freuen.

Jonas-Luca Koenig/ Big Band I/ Stv. Chefredakteur

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