Der us-amerikanische Schulalltag: ein deutlicher Kontrast zum deutschen (Schul)alltag?

Der jährliche MANEX-Austausch der Elftklässler in Manchester, New Hampshire fand zwischen dem 01.10 und 18.10 statt. Während ihres Aufenthalts in der Partnerstadt Neustadts bekamen die Schülerinnen und Schüler auch die Chance, insgesamt vier Schultage auf der Memorial High School zu verbringen und den amerikanischen Schulalltag kennenzulernen. Meine persönlichen Eindrücke möchte ich hier schildern.

Der Schulalltag in Manchester ist kaum mit dem, den wir aus Deutschland kennen, zu vergleichen. Dies liegt natürlich nicht nur an dem riesigen Schulgebäude der Memorial High School oder der massigen Anzahl an Schüler*innen, die sogar das Doppelte der Anzahl der Schüler*innen des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums beträgt.
Schon in meiner ersten Schulstunde auf der Memorial High School hat mich der Kontrast zu dem deutschen Schulsystem überrascht. Obwohl man natürlich viele Klischees über das amerikanische Schulleben zu hören bekommt und es auch viele Vorurteile über die Erwartungshaltungen des Bildungssystems gibt, hätte ich nie gedacht, dass es sich hier tatsächlich teilweise um die Wahrheit handelt.
Manche der Schüler*innen sind deutlich undisziplinierter und chaotischer, als wir es gewohnt sind. Die Handybenutzung und das Hören von Musik während des Unterrichts ist nicht gerade eine Seltenheit und auch während dem Schreiben von Tests wird oft geredet und es werden elektronische Geräte benutzt, was manche der Lehrer*innen nicht zu stören scheint. Die Chancen zu Schummeln werden den Schüler*innen regelrecht auf dem Silbertablett serviert.
Und obwohl es sich bemerkbar gemacht hat, dass auch manche der Lehrer*innen diese Umstände einfach akzeptiert zu haben scheinen, ist es ebenfalls sehr erwähnenswert, dass man natürlich nicht die gesamte Lehrerschaft so pauschalisieren sollte. Es gibt auch ein einige Lehrer*innen, die die Handynutzung in ihrem Unterricht strikt untersagen und stattdessen ihre Schüler*innen motivieren und ihnen mit starker Überzeugung den Unterrichtsstoff zu vermitteln versuchen, doch trotzdem ist Ablenkung durch elektronische Geräte ein eindeutiges Problem.
Der Schulalltag, abgesehen von dem Unterricht, ist auch kaum mit dem deutschen zu vergleichen. Das Essen findet in der Mensa statt und den Schüler*innen ist es freigestellt, ob sie es von zu Hause mitnehmen oder in der Schule kaufen, obwohl die meisten eher das Erstere präferieren. Als amerikanische Schüler*innen erfuhren, dass wir in Deutschland noch Pausen haben, waren sie überrascht, da sie dies nur noch aus der Grundschule kennen. Auch, dass wir jeden Tag einen anderen Stundenplan haben, ist neu für sie, da ihr Stundenplan jeden Tag dieselben Fächer beinhalte und ihr Schulalltag somit weniger abwechslungsreich, aber überschaulicher und womöglich auch organisierter sei.
Auch die Veranstaltungen außerhalb des Unterrichts unterscheiden sich von denen, die wir haben. Gleich nach unserer Ankunft fand der jährliche Homecoming-Dance statt, ein Event, von dem auch wir Teil wurden, welches auch eine Vielzahl von Schüler*innen der High School besucht haben. Auch die Sportevents und Spiele der Mannschaften der Schule gegen andere Schulen, die regelmäßig stattfinden, bilden eine stärkere Gemeinschaft unter den Schüler*innen und bringen sie näher zusammen.

Insgesamt kann man abschließend sagen, dass es eine interessante Erfahrung war, vier Schultage auf der Memorial High School in Manchester zu verbringen. Wir haben einen neuen Einblick in ein Schulsystem auf einem anderen Kontinent bekommen und viel Neues dazugelernt.

Janna-Marie G. (11. Jgs.)

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