Globalisierung und Corona – zwei Seiten einer Medaille?

Die Globalisierung ist in den letzten Jahren immer weiter vorangeschritten. Internationale freie Märkte entstanden und die Staaten arbeiteten auf wirtschaftlicher und politischer Ebene zusammen. Menschen wurden durch neue Kommunikationsmittel miteinander verbunden und man konnte und kann weltweit interagieren. Die Globalisierung hatte und hat zur Folge, dass die Wirtschaft sich immer mehr miteinander verflechtet und somit Finanzkrisen in anderen Ländern häufig auch das eigene Land nach kürzester Zeit betreffen konnten.

COVID-19 Pandemie wegen internationaler Verflechtung?
Die Frage, die sich weltweit  stellt, ist, ob die Pandemie nicht gekommen wäre, hätte man den internationalen Handel mit Dienstleistungen, sowie Dienstreisen bei ersten Anzeichen der Epidemie gestoppt.
Laut der jüngsten Europaabgeordneten Delara Burkhardt (SPD) handelte anfangs jedes EU-Land ausschließlich für sich und verhinderte transnationale Zusammenarbeit. Anstelle einer europaweiten Lösung habe jedes Land für sich entschieden, welche restriktiven Maßnahmen es geben solle.

In diesen Coronazeiten merkt man ein solches Verhalten vor allem bei Trump, dass er nach dem Motto „America First“ denkt. Er wollte den Impfstoff der  in Tübingen sitzenden Firma Curevac für die USA beanspruchen.

Hätte man zum Beispiel europaweit bei ersten Anzeichen in China im Januar Reisebeschränkungen eingeleitet, wäre die Epidemie vielleicht nicht zu einer Pandemie geworden. Durch weitere Reisen kam die Epidemie auch in andere Länder.

Deshalb sollte man die Coronakrise nicht als Fehler der Globalisiserung sehen, sondern weiterhin an transnationaler Zusammenarbeit festhalten. Die Globalisierung hat in den letzten Jahrzehnten zu einem drastischen weltweiten Wirtschaftswachstum geführt und zu internationaler Zusammenarbeit, die Ländern geholfen hat. Entwicklungsländer konnten auf neuartige Kommunikationstechnologien zugreifen und eine Vernetzung weltweit wurde möglich. Somit kam Know-How durch neue Technologie auch in Entwicklungsländer.

Mittlerweile diskutieren die EU-Länder, wie man gemeinsam handeln kann, zum Beispiel mithilfe sogenannter Corona Bonds, die zum Ziel haben, Staaten, die infolge der Coronakrise in Finanznot geraten sind, mit Anleihen mit langer Laufzeit und niedrigen Zinsen zu unterstützen. Der Coronavirus-Krisenstab setzt auf Zusammenarbeit und ergriff bereits eine Investitionsinitiative von 37 Mrd Euro, damit kleinere Betriebe und der Gesundheitssektor Kredite erhalten. Überdies versucht der Krisenstab kohärente Leitlinien an die Mitgliedsstaaten weiterzugeben, um die Güterversorgung zu gewährleisten, als auch die Versorgung mit Schutzausrüstungen und Arzneimitteln. Bei den Leitlinien ist dem Krisenstab vor allem wichtig, dass die Leitlinien wissenschaftlich fundiert sind, weshalb renommierte Epidemiologen und Virologen faktengestützte Strategien ausarbeiten. RescEU bringt lebenswichtige Ausrüstungen wie Beatmungsgeräte und Schutzausrüstung in Länder, denen wichtige Mittel zur Eindämmung fehlen. Medizinische Teams sollen mithilfe dieser Initiative zur Unterstützung schwer erkrankter Menschen beschafft werden und in Flüchtlingslagern aushelfen. Produktionslinien will man unter anderem auch verändern, damit schneller Desinfektionsmittel, Schutzmasken und Schutzausrüstung produziert werden können.

Insgesamt wird viel gemacht zur Eindämmung der COVID-19 Pandemie. Die EU arbeitet auf Hochtouren an Lösungen und hilft sich untereinander mit dem Angebot, Patienten aus anderen Ländern aufzunehmen.

Die Globalisierung mag ein Grund sein für die Pandemie, allerdings darf man nicht vergessen, welche Vorteile die Globalisierung mit sich brachte und bringt. Mit Abwägung meiner oben genannten Punkte komme ich zu dem Schluss, dass die Pandemie aufgrund der späten Einschränkungen von Containment zu Mitigation Phase 2 übergegangen ist. Die internationalen Reisen hätte man ab Januar verbieten müssen und vielleicht wäre es somit keine Pandemie geworden. 

Lena B. (10. Jgs.)

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