Klimaschutz: Was macht die Stadt?

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Ein Thema, das uns – trotz Corona – dennoch beschäftigt: der Klimaschutz. In den Nachrichten wird nur noch von Hitzewellen und Klimakatastrophen wie Überflutungen, Erdbeben usw. berichtet. An allem soll eine bestimmte Sache schuld sein: der Klimawandel- vor Corona Hauptschlagzeile sämtlicher Zeitungen und Nachrichtensendungen. Am 15.03.2019 hatte auf dem Marktplatz die erste Fridays-For-Future-Aktion in Neustadt stattgefunden, Jugendliche hatten ihre Einstellung zum Klimawandel und Umweltschutz demonstriert und mehr Einsatz von Seiten der Politik gefordert. Doch sollten wir nicht alle bei uns selbst anfangen, etwas gegen den Klimawandel zu tun? Wir haben bei der ESN und der Stadt Neustadt nachgefragt, was die Hauptprobleme sind und was man selbst tun kann, um etwas zum Umweltschutz beizutragen.

 

Unsere Recherche führt uns als erstes auf den Wertstoffhof in Neustadt. Dort haben wir eine Verabredung: Thomas Agne, Abfallberater der ESN. Er gibt uns ausführliche Informationen zur Abfallentsorgung in Neustadt:
Wir erfahren aus der Abfallbilanz des Jahres 2017, dass in dem gesamten Jahr in Neustadt 85.612 Tonnen Müll angefallen sind- dieser Wert fasst sowohl Hausabfälle, kommunale Abfälle, Papier, Glas und andere Abfälle zusammen. Das sind 3500 Tonnen mehr Abfälle als im Jahr 2016.
Laut Abfallbilanz wurde ein ca. 11900 Tonnen großer Anteil davon in sogenannte Müllheizkraftwerke- also Müllverbrennungsanlagen, die durch die Verbrennung Heizwärme herstellen (ähnlich wie bei Kohlekraftwerken)- in Ludwigshafen und Pirmasens gebracht. Ca. 5000 Tonnen Papier, 1900 Tonnen Glas und 1600 Tonnen Holz wurden recycelt bzw. weiterverarbeitet. So viel zu den trockenen Fakten.

Was sagt die Stadt zum Klimaschutz? Thomas Baldermann ist Umweltbeauftragter der Stadt Neustadt. Auf Anfrage erklärt er uns schriftlich, was seine Pläne sind:

Zu den konkreten Umwelt-Plänen der Umweltabteilung gehöre, die Biodiversität zu fördern, unter anderem durch Werbung für die Umsetzung des sogenannten „Eh Da“-Konzepts, einem Projekt, das Flächen ohne erkennbare wirtschaftliche Nutzung in Siedlungsräumen oder in der freien Landschaft für die Förderung der Biodiversität verfügbar machen will.
Im Klartext bedeutet das: Flächen, die nicht wirtschaftlich genutzt werden, sollen dazu dienen, wieder neue Lebensräume für Bienen und andere Insekten und Tiere sowie Pflanzen zu schaffen.

Ganz persönlich würde er es als seinen Umwelt-Plan ansehen, zu erreichen, dass Stadt und Bürger mehr Rücksicht auf ihre Um- und Mitwelt nehmen, so Baldermann.

Das interessiert uns genauer. Konkret fragen wir ihn, was wir Schüler persönlich tun können, um die Umwelt zu schonen. Denn um etwas zu verbessern, sollte man ja bekanntlich immer zuerst bei sich selbst anfangen.

Natürlich, so Baldermann, sei es erstmal sinnvoll zu versuchen, der Umwelt möglichst wenig zu schaden, indem man z.B. sich bemüht, wenig Müll zu produzieren (das fängt schon bei Verpackungsmüll an) oder man die Heizung lieber ein bisschen niedriger stellt und stattdessen einen Pullover überzieht, das schont nebenbei auch noch den Geldbeutel. Des Weiteren könne man öfter das Fahrrad nehmen oder zu Fuß gehen, anstatt das Auto zu nehmen.

Um von Seiten der Politik mehr Aufmerksamkeit zu bekommen, könnten Schülerinnen und Schüler auch aktiv für den Klima- und Umweltschutz demonstrierem, so Baldermann, und auch ihre Eltern zu klimaschonendem Verhalten motivieren.

Schön fände Herr Baldermann es besonders, ,,wenn jemand mit Garten die Gelegenheit nutzt, seinen Mitlebewesen dort mehr Lebens-Raum zu bieten, zum Beispiel über ein Bienenhotel, einen Vogel- oder Fledermausnistkasten, einen Asthaufen für Igel oder einfach ein paar naturbelassene Ecken oder das Anpflanzen von beerentragenden Sträuchern für die Vögel.“ Diese Dinge sind sehr einfach, man müsse sich noch nicht mal großartig darum kümmern und man würde den Tieren dennoch weiterhelfen.

Persönlich sei für Herrn Baldermann der Umweltschutz eine „sinnstiftende Lebensaufgabe“. ,,Damit wir eine lebenswerte Zukunft schaffen, ist Rücksichtnahme auf die Natur und Umwelt und auf unser Klima von großer Bedeutung. Ich könnte mir in einigen Bereichen in Neustadt noch deutlich mehr Engagement wünschen (mehr Personaleinsatz, mehr finanzielle Ressourcen), wobei auf der anderen Seite Umwelt- und Klimaschutz aber auch nicht als allein seelig machendes Lebensziel oder gar als verbissene Lebensmaxime verstanden werden sollte. Umweltschutz ist nicht alles, aber ohne gelebten Umwelt- und Naturschutz wird es keine lebenswerte, bunte und artenreiche Zukunft geben, wie ich sie mir für uns und auch unsere Nachkommen wünschen würde.“

 

Grundsätzlich bedeutet das also, dass jeder, wenn er den Willen hat, bereits mit Kleinigkeiten einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten kann und dadurch schon etwas verändern kann. Wir haben nur einen (wunderschönen und lebensspendenden) Planeten, der unser Zuhause ist, und wir sollten uns dafür einsetzen, dass uns und den nachfolgenden Generationen dieses wunderschöne Zuhause so lange es geht in seiner vollen Pracht erhalten bleibt.

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Hanna B. (11.Jgs.)

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