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Zur Sache: Coronatests in der Schule – Popeln in der Nase oder sinnvolles Instrument?

Die Pandemie hat Deutschland voll im Griff. Die Inzidenzen steigen teilweise in schwindelerregende Höhen und selbst unser beschauliches Neustadt hat heute die 100er-Inzidenz hinter sich gelassen. Seit Pandemiebeginn streitet man über den Schulbetrieb: Wie schwer wiegt das Recht auf Gesundheitsschutz, wie schwer das Recht auf Bildung? Nach den Osterferien haben nun inzwischen an allen rheinland-pfälzischen Schulen die freiwilligen Testungen begonnen, auch am Käthe. Die Hoffnung: Wenn die Tests weiterhin durchgeführt werden, wird die Inzidenz sinken, weil sich infizierte Personen schnellstmöglich in Selbstisolation begeben können. Ein Mittel für mehr „Normalität“ im Schulalltag?

 

Eins ist klar: Tests sind eine hilfreiche Unterstützung, um eine Coronainfektion frühzeitig zu erkennen und somit präventiv handeln zu können. Natürlich sollte das kein Anlass dafür sein, die AHA-Regeln zu vernachlässigen, worauf  aber am KKG gut geachtet wird. Denn es ist möglich, dass man sich kurz nach dem Test infiziert oder ein falsches Ergebnis hat und somit weitere Leute ansteckt. Auch wenn Experten wie Prof. Drosten die Sensitivität der Tests kritisch sehen: besser als nichts!

Den Test folglich zweimal pro Woche zu machen, erscheint demnach mehr als logisch, da man dadurch sicherstellen kann, dass zumindest ein gewisser Schutz weiterhin gewährleistet ist. Sobald jemand positiv getestet ist, muss er sich in der Turnhalle erneut testen lassen und bei erneutem positiven Ergebnis wird er nach Hause in Quarantäne geschickt und dazu aufgefordert, sich bei einer Teststation in seiner unmittelbaren Nähe erneut testen zu lassen. Dadurch wird neben Fehltestungen ein weiterer Ansteckungsweg verhindert und das Infektionsgeschehen an Schulen könnte eingedämmt werden.

Etwas problematischer am  Testen vor Ort sind zwei Dinge: erstens, dass bei einem positiven Ergebnis verständlicherweise eine große Aufruhr innerhalb der jeweiligen Gruppen entstehen könnte, was für die betroffene Person nicht gerade angenehm wäre; zweitens, dass das Testen innerhalb des Klassenraums durchgeführt wird, was  aufgrund der Aerosole problematisch ist, die sich durch die Atemluft im Raum verteilen und eine Ansteckung während des Testens zur Folge haben könnten. Um den Test durchzuführen, nimmt man schließlich die Maske ab, weshalb penibel auf Abstand und Durchlüftung geachtet werden muss.

Da stellt sich natürlich die berechtigte Frage, warum das Bildungsministerium das Testen zuhause, bevor man im engsten Raum mit Bus und Bahn zur Schule kommt, ausgeschlossen hat. Schließlich könnten dadurch zusätzliche Kontakte vermieden und die Eigenverantwortung gestärkt werden, weil man bei einem positiven Ergebnis direkt zuhause bleibt. Natürlich ist das nicht lückenlos zu überprüfen, natürlich traut  sich das nicht jeder zuhause zu und Eltern könnten schlichtweg keine Zeit haben, ihren Kindern bei den Tests zu helfen. Das wäre vor allem für jüngere Kinder sehr unvorteilhaft. Auch wäre die Kontrolle schwierig, aber im Bundesland sind Tests aktuell sowieso freiwillig.

Denn hier geht Rheinland-Pfalz im Gegensatz zu den meisten anderen Bundesländern den Weg des geringsten Widerstands. Dabei trägt das Testen in der Schule nachhaltig zur Eindämmung des Infektionsgeschehens bei und hilft, Ansteckungen mit Covid-19 zu entdecken und dementsprechend zu handeln.

Warum also nicht Tests verpflichtend bei anderen räumlichen Gegebenheiten (Schulhof) einführen, aber auch die Möglichkeiten akzeptieren, das örtliche Testzentrum in Anspruch zu nehmen oder zuhause zu testen und die Durchführung schriftlich zu bestätigen?

Insgesamt gilt für das Testen, dass man daran denken sollte, dass Corona jeden treffen kann und  aufgrunddessen sensibel mit dieser Situation umgegangen werden sollte.

Jessica K. / Lena B. (11. Jgs.)

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