Drei Wochen lang USA. Was haben wir alles erlebt: Von Museen über Ausflüge in die Natur bis zu Großstadtbesuchen, es war alles dabei. Ein kleines Resumeé.
Samstag, 15. September 2018. Wir, eine kleine Gruppe, bestehend aus 16 Schülern der 11. Jahrgangstufe, Frau Koböck und Herrn Scheid stehen am Mannheimer Hauptbahnhof, verabschieden uns von Familienangehörigen, lachen und tauschen uns über die bevorstehende Reise aus. Nach einigen Startschwierigkeiten, Gastfamilien in den Vereinigten Staaten zu finden, bekommen wir nun auch die Zuteilung; wobei direkt schon für einen zukünftigen Running Gag gesorgt wird, als einer der Schüler in einer E-Mail an seinen Austauschpartner statt „[…] thank you for hosting us.“ „[…] thank you for taking hostage of us.“ schreibt, was glücklicherweise locker aufgefasst wird und für einige Lacher im Laufe der Reise sorgte. Am Flughafen Frankfurt angekommen geht es nach dem Gepäckaufgeben auch schon zur Sicherheitskontrolle, die manchmal mehr, manchmal weniger streng ausfällt. Nach einiger Wartezeit geht es dann in den Flieger, der kurze Zeit darauf startet. Nach zirka acht Stunden Flugzeit landen wir in Philadelphia, von wo aus wir wenig später weiter nach Boston fliegen. Dort werden wir von einem der für Amerika typischen gelben Schulbusse abgeholt und fahren nach Manchester, der nordamerikanischen Partnerstadt Neustadts.
Dort angekommen begrüßen uns die Familien mit Plakaten, Luftballons und Hunden. Anschließend geht es nach diesem langen Tag der Aufregungen den Ort, den wir dank unserer Gastfamilien für drei Wochen unser Zuhause nennen durften. Nach dem ersten Wochenende in den Familien beginnen für uns die Ausflüge mit der gesamten Gruppe, montags geht es zur Plimoth Plantation im gleichnamigen Ort. Dort erfahren wir einiges über das Leben zur Zeit der Kolonialisierung Amerikas durch die Briten sowie über den Alltag der Wampanoag-Indianer. Am darauffolgenden Tag besuchen wir mit unseren Austauschschülern die Central und die Memorial High School, an welchen wir auch am Unterricht teilnehmen, was während der Zeit dort häufig geplant ist. Mittwochs besuchen wir die eine Stunde Fahrzeit entfernte Stadt Boston, in welcher wir den Freedom Trail, einer Strecke mit für Boston geschichtsrelevanten Orten, entlanglaufen. Anschließend an ein bisschen Freizeit in der Stadt besuchen wir das Boston Aquarium, worin wir uns in Gewässern lebende Tiere und ihre Lebensgewohnheiten ansehen.
An den folgenden Tagen gehen wir wieder in die Schule und finden immer mehr Unterschiede zu unserer Schule: Zum Beispiel gibt es jeden Vormittag eine Art Durchsage, die „Pledge of Allegiance“, bei der die Schüler aufstehen und der Flagge, der Republik und der Freiheit für die sie stehen Treue schwören. Außerdem haben die Schüler dort jeden Tag den selben Stundenplan, also ein großer Gegensatz zu unseren täglich variierenden Stundenplänen. Nach dem zweiten Wochenende unternehmen wir einen Ausflug ins Zentrum von Manchester, genauer gesagt, ins Rathaus, wo wir uns mit der Bürgermeisterin Manchesters treffen und die Möglichkeit haben, ihr Fragen zu stellen. Nach diesem Besuch laufen wir zur Van-Otis-Schokoladenfabrik, in der uns der Chef höchstpersönlich herumführt und uns einiges erklärt. Natürlich haben wir auch die Möglichkeit. einige der äußerst leckeren Produkte, wie ich hier anmerken darf, in Fertigstellung oder Bearbeitungszustand zu probieren und wir dürfen sogar eine eigene Süßigkeit herstellen.
Ein weiterer interessanter Besuch ist der Ausflug nach Harvard, wo wir den Universitätscampus besuchen. Im Laufe der Woche organisieren die amerikanischen Austauschschüler eine Art Homecoming, welches wir zusammen feiern und dort viel Spaß zusammen haben. Selbstverständlich wird auch der typische Brauch des Wählens von Homecoming-King und Homecoming-Queen nicht vernachlässigt. Ebenfalls fahren wir wieder nach Boston, besichtigen das Boston State House und treffen einen dort arbeitenden demokratischen Politiker, der uns ein Gruppenfoto sowie eine Zeichnung des State House schenkt. Donnerstags unternehmen wir einen Ausflug in die White Mountains, wo wir einen beeindruckenden Flusslauf mit vielen Wasserfällen, einen faszinierenden Blick von einer Bergspitze und viele Höhlen und Schluchten erleben dürfen.
Am nächsten Tag besichtigen wir die dritte High School in Manchester, die West High, und gehen anschließend zum Millyard Museum, in welchem sich Ausstellungstücke zum Thema Heimatgeschichte von Manchester befinden.
Am Sonntag des dritten Wochenendes fahren wir mit einem Bus nach New York City, wo wir nach mehrstündiger Fahrt ankommen. Während der vier Tage dort besichtigen wir Sehenswürdigkeiten wie die Freiheitsstatue und den Times Square, sehen uns die Gedenkstätte zu 9/11 an und haben viel Zeit, uns die Stadt anzusehen und einkaufen zu gehen.
Eines der Highlights ist auf jeden Fall bei Nacht auf das Empire State Building zu fahren und den Ausblick über Manhattan und die Skyline der umliegenden Stadtteile zu sehen. Am letzten Abend in NYC besuchten wir das im Gershwin Theatre bildgewaltige und wunderschön inszenierte und gesungene Musical „Wicked“. Als wir am Tag darauf wieder in Manchester ankommen, werden wir wieder mit großem Hallo begrüßt. An unserem letzten vollständigen Tag dort besuchten wir das MST, eine hochtechnologisierte High School in Manchester, die den Fokus auf praktische Anwendung von Wissen legt. Und am darauffolgenden Tag kommt unweigerlich die Verabschiedung von den Austauschschülern, welche uns in dieser Zeit sehr ans Herz gewachsen sind. Zwar werden viele Tränen vergossen, allerdings kann ich wohl behaupten, dass wir uns alle auf den Gegenbesuch unserer amerikanischen Freunde freuen.
Zusammenfassend kann man nun sagen, dass wir unfassbar freundlich aufgenommen wurden und viel über die amerikanische Kultur gelernt haben und dies auch unseren Austauschschülern bei ihrem Besuch bieten wollen.
In diesem Sinne, vielen Dank an Frau Koböck und Herrn Scheid, mit denen wir eine unfassbar tolle und lustige Zeit in Amerika verbringen durften und danke an Herrn Whittaker, der sich, als es um das Finden von Gastfamilien ging, die Ohren wund telefonierte.
Vielen Dank für diese unglaubliche Reise!
Im Namen aller Amerikafahrer
Lars Heimann