Debatte

Weihnachten 2024 – Zeit zum Innehalten

Foto: DALL-E 3 (KI-generiert)

Weihnachten steht vor der Tür. Viele freuen sich auf unbeschwerte Ferien, denken an das gemeinsame Feiern mit der Familie und Verwandten und natürlich auch an die Geschenke. Für einige wird aber auch dieses  Weihnachtsfest eine Herausforderung sein, zum Beispiel für die vielen ukrainischen Mitschüler an unserer Schule. Eine davon berichtet. Ihr Schreiben veröffentlichen wir auch auf Ukrainisch.

Ich lebe seit fast drei Jahren in Deutschland. Unser Weg hierher war lang und schwierig. Meine Mutter und ich sind allein gekommen, da mein Vater und mein Bruder aufgrund ihrer Wehrpflicht nicht ausreisen konnten. Damals wussten wir nicht, was uns erwarten würde. Wir standen an der Grenze zwischen der Ukraine und Polen zusammen mit Tausenden von Menschen, die ebenfalls versuchten, sich in Sicherheit zu bringen. Die Bedingungen waren erschreckend: Kälte, Erschöpfung und Ungewissheit begleiteten uns. Ich fühlte mich gesundheitlich sehr schlecht und wurde in die Sanitätsstation gebracht, während meine Mutter mit einem Schild in der Hand versuchte, Hilfe zu finden und einen Weg nach Deutschland oder Frankreich zu suchen.

Ein polnischer Mann bot uns schließlich an, uns bis zur deutschen Grenze zu bringen. Anfangs hatten wir Angst, einem Fremden zu vertrauen, aber wir waren nicht allein – eine andere Familie, eine Frau mit vier Kindern, schloss sich uns an. So kamen wir nach Deutschland, wo wir unser Leben von Grund auf neu beginnen mussten.

Es war sehr schwer, unsere Heimat zu verlassen. Wir konnten nur zwei Rucksäcke und unsere Papiere mitnehmen. In der Ukraine ließen wir unser Zuhause, unsere Freunde, die Schule und alles, was uns lieb war, zurück. Doch der wichtigste Grund für unsere Flucht war die Hoffnung auf Sicherheit – meine Mutter hätte ebenfalls einberufen werden können, und ich konnte mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen. Heute leben unsere Verwandten immer noch in Gefahr, ständig begleitet von Luftalarmen und Raketenangriffen. Wir machen uns große Sorgen um sie und hoffen täglich auf Frieden.

Wir planen, Weihnachten zu zweit mit meiner Mutter zu feiern, aber natürlich werden wir mit unseren Verwandten per Videoanruf in Kontakt sein. Trotz der Entfernung werden wir versuchen, einander nah zu sein. Jeder wird seinen Tisch decken, und wir werden zumindest für einen Moment die Sorgen beiseitelegen, um uns über die Feiertage und das neue Jahr zu freuen. Doch ich vermisse die stillen, familiären Abende zu Hause, an denen die ganze Familie zusammen war. Ich hoffe, dass wir eines Tages wieder an einem Tisch sitzen können – in einer Welt ohne Krieg.

Ich wünsche allen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest, Wärme in den Herzen und Frieden in den Seelen. Möge das kommende Jahr uns allen Hoffnung, Gesundheit, Glück und vor allem Frieden bringen.

[Der Name der Schülerin ist der Redaktion bekannt.]

Я живу в Німеччині вже майже три роки. Наш шлях сюди був довгим і важким. Ми приїхали разом із мамою, залишивши в Україні тата і брата, які не могли виїхати через військову службу. На той момент ми не знали, що нас чекає попереду. Ми стояли на кордоні між Україною та Польщею разом із тисячами інших людей, які намагалися врятуватися. Умови були жахливими: холод, втома і постійна невизначеність. Я погано почувалася і потрапила до медпункту, поки мама з табличкою в руках шукала допомоги, сподіваючись знайти шлях до Німеччини чи Франції.

Нам пощастило: до нас підійшов чоловік із Польщі, який запропонував довезти до кордону з Німеччиною. Спершу було страшно довіритися незнайомцю, але разом із нами була ще одна сім’я – жінка з чотирма дітьми. Так ми дісталися до Німеччини, де почали будувати життя з нуля.

Залишити рідну країну було дуже важко. Ми взяли із собою лише два рюкзаки та документи. В Україні залишилися наш дім, друзі, школа та все, що я любила. Але головною причиною для виїзду було бажання зберегти життя – моя мама також могла бути мобілізована, а я не могла уявити собі життя без неї. Зараз мої рідні залишаються в небезпеці, переживаючи щоденні тривоги та ракетні обстріли. Ми постійно хвилюємося за них і сподіваємося на мир.

Різдво ми плануємо відсвяткувати з мамою, але, звісно, зв’яжемося з рідними через відеозв’язок. Незважаючи на відстань, ми будемо відчувати одне одного поруч. Кожен накриє свій стіл і хоча б на мить спробує забути про тривоги, щоб порадіти святу й новому року. Та мені дуже бракує тихих родинних вечорів удома, коли вся сім’я збиралася разом. Я мрію, що одного дня ми знову сядемо за одним столом – у світі, де немає війни.

Я бажаю всім світлого й радісного Різдва, тепла у ваших домівках і миру у ваших серцях. Нехай наступний рік принесе кожному з нас надію, здоров’я, щастя та найголовніше – мир.

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