Schulleben

Vortrag des Juniorprofessors Johannes Rau am Käthe-Kollwitz-Gymnasium

Am Freitag, den 20.03.15,  kam der Juniorprofessor Johannes Rau zu uns an die Schule, um den Mathematik-Leistungskurslern etwas über das Mathematikstudium und die „Algebraische Geometrie“ zu erzählen.

Prof Rau 032015

Vor genau 13 Jahren machte Johannes Rau hier am Käthe-Kollwitz-Gymnasium sein Abitur, um anschließend in Kaiserslautern Mathematik zu studieren und dort zu promovieren. Mittlerweile hat er eine Stelle als Juniorprofessor für Mathematik an der Universität in Saarbrücken.

Mit zwei Rätseln, die darstellen sollten, was Mathematik ist, schuf er einen geeigneten Einstieg in seinen Vortrag. Er zeigte anschaulich an der Frage „Welches Ergebnis erhält man, wenn man die Zahlen von 1 bis 100 addiert?“, dass es in der Mathematik nicht auf die Lösung ankommt, sondern vor allem auf den Weg, mit dessen Hilfe man die Lösung möglichst schnell herausfindet. Für ihn sei die Kunst der Mathematik, komplizierte Probleme auf einfache mathematische Probleme zurückzuführen, und so eine Verbindung zwischen Dingen herzustellen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, doch einem im Endeffekt die Beantwortung der Fragen erleichtern.
Anschließend ging er zur „Algebraischen Geometrie“ über. Dies ist ein sehr altes, aber auch großes Gebiet der Mathematik, das sich mit dem Zusammenhang von geometrischen Objekten und ihrer entsprechenden Gleichung beschäftigt. Ein Teilgebiet dieses komplexen Themas ist die „Tropische Geometrie“, die versucht komplizierte Polynomgleichungen und ihre zugehörigen Flächen zu vereinfachen. Um dies etwas verständlicher zu machen, verglich er die „Tropische Geometrie“ mit der Erforschung der Dinosaurier. Anhand ihrer Skelette können die Forscher sich ein realistisches Bild über die Dinosaurier machen und genau das, versucht man auch bei diesem Thema. Johannes Rau und seine Kollegen stellen komplexe geometrische Objekte sehr vereinfacht dar, um sie besser erforschen zu können. Natürlich tauchte dann auch die Frage auf, wozu man so etwas überhaupt braucht. Tatsächlich findet das Gebiet der Algebraischen Geometrie seine Anwendung oft in den Naturwissenschaften und der Optimierung.

Natürlich durften auch einige Informationen zum Mathematikstudium und seinen persönlichen Erfahrungen nicht fehlen. Gegenüber der Schule, so Rau, sei das Studium eine Umstellung, da nicht mehr so viel Wert auf das bloße Rechnen und Anwenden von Formeln gelegt werde. Der Schwerpunkt liege vielmehr auf dem Verstehen und dem selbstständigen Denken und Entwickeln von Lösungswegen. Deshalb brauchten auch Mathematiker ein gewisses Maß an Kreativität. Für ihn sei auch der Spaß ein sehr wichtiger Faktor, um das Studium erfolgreich abzuschließen, denn das wirklich Schöne am Studium sei für ihn zum Beispiel das Zusammenarbeiten mit den anderen Studenten, während sie über Aufgaben diskutierten, gewesen. Das Studium ist seiner Meinung nach nicht gerade einfach, doch man hat nach erreichtem Abschluss auf jeden Fall gute Chancen einen Job zu bekommen, da Mathematiker vielfach gefragt sind.

Mit diesen Worten beendete er seinen Vortrag und hinterließ für die Schüler ein sehr realistisches Bild der Mathematik und des Studiums. Er konnte mit seiner offenen und begeisterten Art sehr gut vermitteln, worauf es wirklich ankommt, und wie viel Spaß die Mathematik machen kann, wenn man dafür Interesse und Ehrgeiz zeigt.

Julia Langenbacher (12)

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