Eintausendzweihundert Meter: Aus dieser Höhe sprangen einige KKG-Schüler im Rahmen der Projekttage 2018 aus einem kleinen Flieger heraus, auf den Flugplatz in Lachen-Speyerdorf. Die Vorbereitung war langwierig – trotzdem ein lohnenswertes Projekt?
Am Anfang stand der Wunsch des Fallschirmclubs Neustadt, junge Neumitglieder zu gewinnen. Auf der Suche nach Nachwuchs fragte Sprunglehrer Ralf Grieser bei den Neustadter Schulen an, ob der Wunsch nach einer Kooperation besteht.
Die einzige Antwort kam vom Käthe: Björn Brost, Mathe- und Informatiklehrer, außerdem selbst Fallschirmspringer, betrieb Aufklärungsarbeit bei den Kollegen und den Eltern, die der Idee anfangs noch eher skeptisch gegenüberstanden. Schließlich eigneten sich die Projekttage ja vortrefflich für ein gemeinsames Training und einen gemeinsamen Sprung.
Ein Sprung, der durchaus Wünsche erfüllte: Einige Schüler träumten schon länger von einem Fallschirmsprung, aber hatten bisher keine Möglichkeit dazu – die Zeit ist knapp, und Einzelsprünge sind teuer. Der reduzierte Preis wegen der hohen Größe der Schülergruppe kam da gerade recht.
Also traf man sich – vom 18. Juli bis zum 20. Juli 2018 – und begann am Montagmorgen mit viel Theorie. An Modellen wurde etwa die Planung des Landeanflugs veranschaulicht und besprochen, und am Ende dieser Einheiten stand ein Theorietest. Halbpraktisch wurde es dann bei den „Trockenübungen“: Die Notfallprozedur will gekonnt sein, außerdem ist beispielsweise das Bremsen elementar für einen kontrollierten Sprung. Diese Dinge lernen die angehenden Fallschirmspringer im „Hänger“.
Schließlich ist es soweit: Am Mittwoch, dem 20. Juli setzen sich die Springer ins Flugzeug, ziehen auf 1500 Meter Höhe und wagen schließlich nacheinander den Sprung. Die Käthe-Schüler wurden ‚konventionell‘ ausgebildet, d.h. ihr Schirm öffnet sich beim Sprung aus dem Flugzeug automatisch, er wird durch eine gelbe ‚Static-Line‘ im Flugzeug herausgezogen. Dadurch müssen die Springer beim Verlassen des Flugzeuges nur an das Abspringen denken. Die Gefühle reichen, als die Klappe des Flugzeuges aufgeht, trotzdem von purem „Bock“ bis zur Frage „Bin ich eigentlich bescheuert?“.
Dafür muss danach – während des Flugs – mehr beachtet werden: Die Springer müssen sich komplett auf die Landung konzentrieren. Die Möglichkeit zu Fehlern sei durchaus vorhanden, betont Sprunglehrer Grieser.
Die Bilanz: Grieser lobt die Schüler, trotz seiner anfänglichen Bedenken wegen der ungewohnt großen Gruppe seien es durchweg „gute Abgänge“ gewesen, außerdem ohne Verletzungen. Er zollt den Schülern Respekt dafür, in einem so jungen Alter schon Sprünge zu wagen.
Und eben diese Schüler? Sie sind durchweg zufrieden. Alle Schüler wollen – wenn sich ihnen die Möglichkeit wieder bieten sollte – nochmal springen. Und so ist auch für dieses Schuljahr wieder ein Fallschirmsprung-Projekt geplant – die Aussichten auf eine hohe Anmeldezahl sind nicht schlecht.
Tilmann Koch (11.Jgs)