Was würde passieren, wenn die Kugeln einer Waffe nicht abgeschossen, sondern von der Pistole wieder eingefangen würden? Genau um diese Frage dreht sich der Film „Tenet“. Im Sommer 2020, erschien der Action-Thriller unter der Regie von Christopher Nolan.
„Tenet“ handelt von einem namenlosen Protagonisten, gespielt von John David Washington, der versucht, den Dritten Weltkrieg zu verhindern. Wie schon im Trailer von einer Wissenschaftlerin erklärt, wird dieser verursacht von Waffen, die aus der Zukunft kommen und sich rückwärts in der Zeit bewegen, die sogenannte Inversion. Zusammen mit seinem Partner Neil, gespielt von Robert Pattinson, versuchen die beiden der Erfindung von invertierten Waffen nachzugehen und den Krieg abzuwenden. Der Film bekommt seinen Namen, von der Organisation „Tenet“, die gegen eine Vernichtung der Menschheit der Gegenwart kämpft.
Alleine durch den Titel „Tenet“, hinter welchem sich eine besondere Form des Anagramms, ein Palindrom versteckt, zeigt sich die Problematik des Films. Dabei zielt der Titel auf den letzten Kampf des Filmes ab. Ohne zu spoilern, lässt sich sagen, dass es sich dabei um einen sogenannten „Zangenangriff“ handelt. Dabei gibt es zwei verschiedene Truppen der Organisation „Tenet“, die einen gehen rückwärts, während die andern vorwärts in der Zeit gehen. Dabei sind die Soldaten, die sich rückwärts in der Zeit bewegen, invertiert. Als Konsequenz bildet sich eine perfekt organisierte Angriffsstrategie, da beide Truppen sich Informationen je aus Zukunft und Vergangenheit zuspielen können.
In dem Film wird außerdem versucht, die Komplexität des Raum-Zeitgefühls und das Großvaterparadoxon erklären. Dabei geht es nicht um Zeitreisen zu einem bestimmten Punkt in der Vergangenheit oder Zukunft, sondern um die Rückwärtsbewegung in der Zeit. Sobald ein Mensch sich selbst invertiert, durchläuft er die letzte Handlung rückwärts, allerdings in der gleichen Geschwindigkeit, wie diese ablief. Das Großvaterparadoxon beschreibt ein grundsätzliches Problem der Zeitreise. Denn was würde passieren, wenn wir unseren eigenen Vorfahren töten, ohne dass diese,weitere Kinder gezeugt hätten? Als Konsequenz würden wir nicht leben, könnte allerdings auch nicht in der Vergangenheit zurückreisen, um unsere Vorfahren umzubringen.
Meiner Meinung nach, sollte man in der ersten Stunde des Films, die Handlung und die invertierten Waffen nicht zu sehr hinterfragen. Richtig verständlich wird die Methode der sich rückwärts und vorwärts bewegenden Gegenstände während des Filmes nicht, wie selbst im Film gesagt wird: „Versuchen sie es nicht zu verstehen“. Allerdings wird man selbst durch die Komplexität der Inversion dazu aufgefordert, zu erkennen, dass Zukunft, Vergangenheit und Gegenwart fest miteinander verwoben sind. Klassisch für Nolan-Filme ist dabei, dass ein einmaliges Schauen des Filmes nicht ausreicht, um jedes Detail zu verstehen. Wer sich für Science-Fiction-Action-Filme interessiert, sollte den Film auf keinen Fall verpassen. Aber alleine um Robert Pattinson auf großer Leinwand anzuschmachten, lohnt es sich schon.
Meine Bewertung des Filmes:
Spannung:♠♠♠♠ 4/5
Action:♣♣♣♣ 4/5
Love Story: ♥ 1/5
Anspruch: ♦♦♦♦♦ 5/5
Gesamtbeurteilung: 3,5/5
Wer von „Tenet“ nicht genug bekommt, sollte „Inception“ sehen. Auch unter der Regie von Christopher Nolan, geht es um die Beeinflussung von Träumen.
Johanna N. (12. Jgs.)