Schulleben

Smartphone, Whatsapp & Co.: Worauf lassen wir uns wirklich ein?

In den letzten Jahren haben sich die Smartphones entwickelt und wurden schnell zum Trend. Heute besitzt nahezu jeder Jugendliche in Deutschland eines und stattet es mit interessanten und praktischen Apps aus. Wer sich eine App downloaden will, geht in den Appstore. Dort klickt er bei der gewünschten App auf „Installieren“ , die App-Berechtigungen werden angezeigt. Die meisten klicken weiter, ohne sich einmal durchzulesen,was sie da bestätigen: ein Klick mit Folgen?

Ein Aufschrei ging durch ganz Deutschland, als Facebook bekannt gab, es würde Whatsapp erwerben. Datenschützer liefen Sturm, hektisch suchte man nach Alternativen: Threema, Telegram etc. … Dabei leben wir seit der Einführung von Smartphones und Googles Smartphone-Betriebssystem Android schon lange in der schönen neuen IT-Welt, in der Datenschutz ein Fremndwort ist.
So wollen etwa viele Apps auf die Kamera, das Mikrofon, den Telefonspeicher und sogar auf die Anrufliste zugreifen. Wer also Probleme mit veröffentlichten privaten Informationen hat, sollte mal genauer hinschauen, auf was er sich eigentlich einlässt, wenn er eine App installiert. Langsam ändert sich der bisher sorglose Umgang mit dem Handy, was mitunter natürlich auch zu skurrilen Diskussionen führt.
So wurde etwa „aufgedeckt“, dass die  App namens „Sprechende Angela“ („Talking Angela“), die vom Original „Talking Tom“ abstammt und eine weibliche Katze zeigt, gezielt Personen ausspioniert. Zum Thema findet man  zahlreiche Gerüchte:
angela2„Sprechende Angela“ soll von einem Mann (teilweise wird er sogar als pädophil bezeichnet) gehackt sein. Einige behaupteten, einen Mann in den Katzenaugen zu sehen, obwohl es nur ein Haus abgebildet ist. Außerdem geben viele an, auf Fragen wie „Welche Augenfarbe habe ich?“ oder „Was trage ich heute?“ sehr wahrheitsgemäße Antworten bekommen zu haben. Manche sagen sogar, dass Bilder von ihrem Handy verschwunden seien, seit sie die App hätten. Inzwischen wurde die „Horrorstory“ als Kettenmail entlarvt. Die App-Berechtigungen von „Sprechende Angela“ zeigen beispielhaft, was Apps dürfen. Und alle, die diese nicht gelesen haben, können sich nicht beschweren.angelaappberechtigungenDas trifft natürlich nicht nur auf diese App zu: Zahlreiche „kostenlose“, aber auch kostenpflichtige Apps lesen ziemlich viel an Daten aus – soviel zu Datenschutz…
Doch selbst ohne Apps ist das Smartphone ein wahrer Datensammler; so muss bei jedem Smartphone eine „Zwangsregistriertung“ per neuer Mailadresse erfolgen. Ende 2013 wurde sogar der Datenschutz bei Android wieder erschwert.

Mein Fazit: Es ist sehr schwer, wenn nicht sogar unmöglich, die eigene Privatsphäre zu schützen, wenn man Nutzer von einem Smartphone inklusive Apps ist. So ziemlich jede App möchte auf etwas vom Handy des Nutzers abgreifen. Es ist erstaunlich, dass dieser Umstand bei der ganzen Diskussion um den Datenschutz nicht oder nur am Rande vorkommt. Dennoch gibt es Möglichkeiten, den Datenmissbrauch zu begrenzen:

– Installieren einer Anti-Virus-App
So eine App scannt dein Handy regelmäßig, um Viren oder Probleme zu finden, und kontrolliert deine Apps, oft auch die Berechtigungen. So kann immerhin verhindert werden, dass Kriminelle dein Smartphone entern und deine Telefonrechung in die Höhe treiben.

– Lesen
Nicht nur die App-Berechtigungen, sondern auch Updates oder Sonstiges solltest du dir auf alle Fälle durchlesen. Manchmal kommt es zum Beispiel vor, dass eine App mit einem Update deine Anrufe zurückrufen will. Wenn diese kostenplichtig sind, geht das von deinem Guthaben ab.

– Löschen
Muss das Spiel, das du das letzte Mal vor drei Monaten verwendet hast, noch immer auf dem Smartphone sein? Also: Nicht benutzte Apps löschen.

– Passwörter schützen
Am besten wäre es, am Handy gar keine Passwörter einzugeben, da Handys viel leichter zu hacken sind. Wenn dies der Fall ist, kann der Hacker in alles eindringen, in das du dich einloggst. So oder so solltest du dein Passwort alle zwei bis drei Monate ändern, es sollte Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen enthalten!

– So wenig Infos wie möglich
Chatverläufe, Notizen etc. Im Laufe der Zeit sammelt sich da so einiges an. Warum nicht einmal auch digital aufräumen?! Die Kontaktdaten speicherst du am besten auf der SIM-Karte und nicht im E-Mail-Konto ab. In Zeiten von Cybermobbing & Co. ist es ebenfalls ratsam, Informationen, die nur für wenige bestimmt ist, nicht per Smartphone zu verschicken. Wie wäre es mal, die aus der Mode gekommene „Zusatzfunktion“ Telefonieren zu nutzen?
Weitere Infors erhaltet ihr unter http://www.datenschutz.rlp.de . Dort findet ihr auch ein PDF zum Thema Datenschutz bei Smartphones.
Auch bei Klicksafe könnt ihr alle wichtigen Tipps (bebildert) erhalten.

Nun zu euch: Was denkt ihr über das Thema „Datenschutz und Smartphone“, über Apple, Google & Co.? Berechtigte Sorge oder Panimache? Wir freuen uns über zahlreiche Kommentare!

L. Hust (8c)

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