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Schmierereien am Käthe – Interview mit Herrn Vogt

Zwischen dem 4. und 7.12.2020 drangen Unbekannte in unser  Käthe ein und beschmierten etliche Wände mit Graffitis; aber auch eine Tafel und technische Geräte wurden dabei beschädigt. Wir sprachen mit Herrn Vogt über den Vorfall.

Herr Vogt. Seit dem Vorfall sind nun einige Tage ins Land gegangen. Gibt es Hinweise zum Täter oder nur Vermutungen?
Hr. Vogt: Wir haben keinerlei konkrete Hinweise. Wir vermuten allerdings, dass es schon aus der Schülerschaft kam, weil der- oder diejenige sich offenbar gut auskannte und auch Insiderwissen hatte.

Gab es, abgesehen von „Mors“ noch andere Texte?
Hr. Vogt: Also, wir hatten mehrere Graffiti im Haus. Wirklich Schmierereien auf Overhead-Projektoren oder auch Beamern, die einfach nur Sachbeschädigung waren und hinter ein paar Graffiti versteckten sich natürlich auch Botschaften. Da hatten wir einmal den Begriff „Mors“, der im Lateinischen für Tod beziehungsweise für die Todesgöttin steht. Dann hatten wir in der Mädchentoilette im zweiten OG eine Parole „rape is a choice“, wo es um die Verharmlosung von Vergewaltigung geht und das ist eigentlich das, was uns an dieser Sprühaktion am meisten stört. Die Sachbeschädigung und der Einbruch sind auch sehr ärgerlich, aber am meisten ärgert und diese Verharmlosung der Gewalt.

Weiß man schon, wie man den Täter/die Täterin finden könnte?
Hr. Vogt: Ja, da sind wir auf Hinweise aus der Schülerschaft angewiesen, dass wir da vielleicht Gerüchte aufgreifen können und uns Informationen zukommen; denn  für uns ist es nicht leicht, das einzukreisen; wir hatten erste Verdachtsmomente, die sich aber bisher nicht erhärtet haben.

Gibt es Vermutungen zu den Beweggründen des Täters/der Täterin, ausgerechnet Motive wie „Mors“ oder „rape is a choice“ gewählt zu haben oder war es vielleicht nur aus Provokation?
Hr. Vogt: Da können wir ja nur Spekulieren, das wäre ja nur Kaffeesatzleserei. Da wissen wir leider nichts Konkretes.

Was würde passieren, wenn ein Schüler/eine Schülerin als Täter gefasst wird?
Hr. Vogt: Das ist ja schon eine gravierende Tat und ich denke, dass so jemand nicht ohne Weiteres an der Schule bleiben kann. Aber wenn es um einen Ausschluss aus der Schule geht, dann entscheidet das nicht der Schulleiter selbst, sondern es gibt ein Ordnungsverfahren, das man abarbeitet und das letzte Wort hätte dann die Gesamtkonferenz. Doch für einen Schulausschluss gibt es auch hohe Hürden in §99 der Schulordnung – hier gesteht man Schülerinnen und Schülern schon zu, dass sie auch mal gravierende Fehler machen dürfen.

Gibt es schon Pläne, wie und wann die Graffitis entfernt werden?
Hr. Vogt: Wir haben Firmen beauftragt, die das jetzt am Wochenende machen sollen, also sowohl die Maler, die es überstreichen sollen, als auch eine Reinigungsfirma, die die glatten Oberflächen säubert.

Herr Vogt, vielen Dank für das Interview!

Janna-Marie G.; Sara B; Paula N.

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