Die Harry-Potter-Vorgeschichte Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind (orig. Fantastic beasts and where to find them) ist erstmals im Kino. Regie wird von David Yates geführt, der auch die letzten vier Harry- Potter-Filme machte (Harry Potter und der Orden des Phönix, Harry Potter und der Halbblutprinz, Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 1, Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 2) die allesamt Blockbuster wurden.
Die Harry-Potter-Autorin Joanne K. Rowling entschied sich, eine fünfteilige Harry-Potter-Vorgeschichte zu schreiben. Damit ist das ihr erstes Drehbuch.
Eigentlich erklärte J.K. Rowling, dass sie die Potter-Saga abgeschlossen habe. Doch dann kam ein Buch in Drehbuch-Form in die Buchhandlungen. Es hieß Harry Potter und das verwunschene Kind und handelte um Harrys Sohn Albus und seinen Freund Scorpius Malfoy. Da ist der Titel ein bisschen irreführend, denn es geht ja nicht um Harry, sondern um Albus. Dann kündigte sie an, dass sie eine Harry-Potter-Vorgeschichte drehen würde. Es ist schon ein kleines Wunder, denn, wie gesagt, J.K. Rowling wollte sich ja von Harry trennen. Deswegen schrieb sie die Erwachsenenromane Ein plötzlicher Todesfall, der Seidenspinner, Ruf des Kuckucks, Ernte des Bösen. Doch so richtig konnte sie sich nicht von dem Auserwählten verabschieden. Das zeigte auch Albus Potter, dessen Geschichte eigentlich ein Theaterstück ist.
Die Harry-Potter-Vorgeschichte Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind spielt, im Gegensatz zu Harry Potter in Amerika. Dort nennt sich das britische Zaubereiministerium aus der Harry-Potter-Reihe, MACUSA (magischer Kongress der Vereinigten Staaten).
Die Geschichte spielt im Jahre 1926 und dreht sich um einen gewissen britischen Zauberer namens Newton (»Newt«) Scamander. Er wurde von der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei verwiesen, weil er seine Mitschüler durch ein Tierwesen gefährdet hatte. Das erinnert schon ein bisschen an den Halbriesen Rubeus Hagrid, der von der Schule verwiesen wurde, weil er auch ein Tierwesen gehalten hatte. Scamander besitzt einen Koffer, in dem er Tierwesen versteckt und sie erforscht. Er geht nach New York, wo er aber seinen Koffer mit dem des No Maj Jacob Kowalski (im Harry-Potter-Universum auch Muggle genannt) vertauscht. Jacob Kowalski und Newt lernen sich kurz darauf kennen. Newt lernt auch die Schwestern Porpentina und Queenie Goldstein, die außerdem Gedanken lesen, kennen. Doch seine im Koffer versteckten Tierwesen können entkommen und verwüsten New York. Newt und Jacob kommen zu Porpentina und ihrer verrückten Schwester Queenie. Die beiden nehmen sie auf. Doch Porpentina muss der MACUSA die Wahrheit über Newts Koffer berichten. Daraufhin wird Scamander von der MACUSA festgenommen. Percival Graves, ein MACUSA-Angestellter, verhört Newt. Die Präsidentin dieser Vereinigung, Serafina Picquerie, verurteilt Newt daraufhin zum Tode. Mitsamt Porpentina. Sie wird verurteilt, weil sie die MACUSA zu spät informiert hatte, wegen Newts Koffer. Jacob soll obliviert (Erinnerungen löschen) werden. Doch Queenie versucht die drei zu retten …
Doch auch auch Percival Graves ist nicht der für den er sich ausgibt, denn er benutzt einen No Maj namens Credence, der ein Kind suchen soll, dass sehr viel Macht besitzt. Doch auch Graves hat da eine Sache nicht bedacht. Dieser Denkfehler, wird auch der Todesstoß für seinen anscheinend genialen Plan sein …
Das Buch, Phantastische Tierwesen, ist wie ein Lexikon gestaltet. Die Tierwesen, die auch in Harry Potter vorkommen oder erwähnt werden, sind von A bis Z sortiert. Vorne steht, dieses Buch gehört Harry Potter; darunter schreibt Ron lustige Kommentare und Hermine belehrt ihn. So kommt es zu einem Streit, der auf Papier stattfindet. Auch sonst kommen lustige Kommentare von dem berühmten Trio vor. So wird das Lesen von diesem Lexikon der Tierwesen nie langweilig und gilt als Auflockerung.
David Yates, der auch in den letzten vier Harry-Potter-Filmen Regie führte, darf dies noch einmal tun. Newt Scamander wird von Oscar-Preisträger Eddie Redmayne gespielt und seine Freundin Porpentina von Katherine Waterston. Ihre etwas durchgeknallte Schwester Queenie wird von Allison Sudol dargestellt und Newts bester Freund Jacob von Dan Fogler. Ezra Miller hat die Rolle des Credence ergattert und Colin Farrell spielt den geheimnisvollen Percival Graves. Sogar Johnny Depp darf Gellert Grindelwald spielen. Der Film ist super besetzt. Eine sehr gute wahl waren Allison Sudol und Dan Fogler. Die beiden spielen ihre Charaktere, Queenie und Jacob, sehr gut. Die Liebe zwischen ihnen ist so echt und doch so humorvoll gestaltet, dass die Beiden zu Lieblingcharakteren werden können.
Insiderwissen: 1926? War da nicht was? Natürlich! 1926 ist das Geburtsjahr von Lord Voldemort, dem Todfeind von Harry Potter. Was für ein Zufall! Oder nicht?
Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind ist ein Film mit viel Humor. Aber er beinhält auch ernstere Themen, wie Trennung, Todesstrafe oder sogar Hexenverbrennung und Hexenverfolgung. Es wird auch viel am Computer getrickst, was ziemlich unecht aussieht. So übel kann man das den Filmemachern aber nicht nehmen, weil sie ja keine andere Wahl hatten. Wie sollten sie sonst die ganzen Tierwesen darstellen? Diesen kleinen Patzer kann man dem Film aber verzeihen, denn er ist mit so viel Liebe, Humor aber auch ernsteren Themen bestückt, dass man sich einfach in ihn verlieben muss. Man merkt, dass es von J.K. Rowling ist. Nur sie kann so schreiben. Es ist wie Harry Potter, bloß andere Charaktere, andere Zeit, anderer Ort und so weiter. Das Aussehen ist anders, aber die Zutaten sind gleich. Immer ist ein kleiner Teil, J.K. Rowlings magischer Magie dabei.
Eine mitreißende Story
J.-M. Gross