Auch dieses Jahr fuhren alle 7. Klassen im Rahmen des Biologieunterrichtes nach Karlsruhe in das Diakonissenkrankenhaus. Bei dieser Veranstaltung, die in Zusammenarbeit mit der Thoraxklinik Heidelberg durchgeführt wurde, wollten wir uns über die Folgen des Rauchens informieren.
Wir hatten schon gehört, dass während der Veranstaltung auch eine Live-Video-Übertragung einer Endoskopie der Lunge bei einem Patienten gezeigt werden würde. Uns war deshalb etwas mulmig zumute. Zunächst wurden vom Leiter der Präventions-Veranstaltung die wichtigsten Fakten kurz und knapp präsentiert. Der Vortrag war sehr anschaulich und beeindruckte uns ziemlich.
Werbeslogans wie „Ich rauche gern“ wurden hinterfragt. Unter anderem wurden wir auch informiert, dass jährlich in Deutschland ca. 140.000 Menschen an den Folgen des Rauchens sterben. Das entspricht der Anzahl der Einwohner Heidelbergs – oder dass pro Jahr täglich 383 Menschen sterben – oder dass täglich ein vollbesetzer Jumbojet abstürzt.
Diese Zahl – 140.000 Tote pro Jahr durch Rauchen – ist uns gut im Gedächtnis geblieben.
Nach dem Vortrag konnten wir während der Übertragung einer Endoskopie sehen, wie mithilfe einer kleinen „Minizange“ aus der Lunge eines Patienten eine winzige Gewebeprobe entnommen wurde. Wie wir später erfuhren, handelte es sich bei dem Gewebe um Zellen eines Tumors. Leider sind die Überlebenschancen bei Lungenkrebspatienten nicht besonders gut.
Zum Abschluss stellte sich uns ein Patient vor, der aufgrund einer Krebserkrankung keinen Kehlkopf mehr besaß. Wir fragten uns, wie er dennoch sprechen konnte. Ein bisschen seltsam und angestrengt klang seine Stimme. Er erklärte uns, dass er in einem langem Training die sogenannte Ruptus-Sprache erlernt hatte. Außerdem berichtete er von seinem Leben als Raucher, seinen vielen Operationen, seinen weiteren Lebenseinschränkungen und der Zerrüttung seiner Familienverhältnisse durch seine Sucht.
Sein Appell an uns war klar:„Setzt euer Leben durch das Rauchen nicht aufs Spiel!“
Beeindruckt und etwas nachdenklicher als sonst, verabschiedeten wir uns und fuhren zurück nach Neustadt. In diesem Zusammenhang ist es auch verständlich , warum im Bundestag ein Gesetz verabschiedet wurde, das ab Mai diesen Jahres die Hersteller verpflichet hat, auf Zigarettenpackungen mit sehr großformatigen „Schockfotos“ vor den Gefahren des Rauchens zu warnen.
L. Roth und M.Gühler (7a; U. Pfersdorff)