In Neustadt hat eine Boulderhalle eröffnet. Wir fragten uns: Was ist Bouldern überhaupt? Macht so etwas Spaß? Und: Muss man besonders fit sein? Wir haben den Leiter der Boulderhalle, Herrn Esser, interviewt und durften selbst einmal das Indoor-Klettern ausprobieren.
Redaktion: Herr Esser, sie sind der Leiter dieser neuen Boulderhalle, wie sind sie überhaupt auf die Idee gekommen, eine Kletterhalle zu bauen?
Herr Esser: Ich bouldere seit 10 Jahren, bin vor fünf Jahren nach Neustadt gekommen und habe gleich eine Boulderhalle vermisst. Da ich vergeblich darauf gewartet habe ,dass jemand mir jemand zuvorkommt, habe ich dann vor zwei Jahren beschlossen, ein solches Projekt selbst in die Hand zu nehmen. Ich mag den Sport sehr und möchte auch, dass andere ihn kennenlernen und ausüben können.
Redaktion: Mit Klettern können sicherlich unsere Leser etwas anfangen, mit „Bouldern“ vielleicht nicht.
Herr Esser: Bouldern ist Klettern ohne Seil. Das kommt ursprünglich vom Klettern draußen an nicht allzu hohen Felsblöcken, seit 15 Jahren auch in der Halle; die maximale Höhe ist 4,50m mit dicken Falschutzmatten.
Redaktion: Können Sie uns etwas über die Bauzeit und Kosten eines solchen Projekts verraten?
Herr Esser: Die Planungsphase hat in etwa ein Jahr und der Bau ein halbes Jahr gedauert. Die Halle kostete ungefähr eine Millionen Euro und wir, eine Vereinigung aus vier Personen, haben durch private Bankfinanzierung die Boulderhalle bezahlt.
Redaktion: Was gefällt ihnen am Klettern?
Herr Esser: Es ist ein sehr kommunikativer Sport und man benutzt auch den ganzen Körper. Man hat immer wieder neue Herausforderrngen, in der Halle werden regelmäßig die Griffe umgeschraubt, denn draußen klettert man ja auch nicht immer das Gleiche.
Redaktion: Braucht man für ein solches Hobby sofort eine eigene Kletterausrüstung ?
Herr Esser: Also empfehlen würde ich Kletterschuhe, die man bei uns aber auch ausleihen kann ,aber für das erste Mal kann man auch normale Sportschuhe nehmen und trägt ganz einfach Sportkleidung.
Redaktion: Wie lange dauert es, bis man das Bouldern präzisiert hat?
Herr Esser: Selbst wenn man die besten Kletterer der Welt fragt, sagen sie immer noch, sie brauchen noch Jahre, bis sie das Klettern präzisiert haben. Das hängt zum einen vom eigenen Anspruch ab ,was es heißt, zufrieden zu sein, und ob ich mit blau,grün oder weiß [Schwierigkeitsgrade, a.d.R.] zum Durchklettern zufrieden bin. Wenn man es innerhalb eines Jahres 1-2 Mal pro Woche macht, ist man schon ziemlich gut und dabei ist es egal, ob man „mega die Sportskanone ist“ oder vorher noch gar kein Sport gemacht hat; es hängt also alles einfach von der Regelmäßigkeit ab.
Redaktion: Heißt das, dass man einfach in unserem Alter „drauf los bouldern kann“?
Herr Esser: Ja, man kann das Bouldern einfach ausprobieren, auch ganz ohne Erfahrung und wenn es einem gefällt, kann man regelmäßig kommen und an einem Kurs teilnehmen, wenn man möchte. Kinder dürfen ab vierzehn Jahren unbeaufsichtigt alleine Klettern ,aber ab März gibt es einen Boulderführerschein für die 10-13 Jährigen. Die dürfen dann nach einem einmaligen Termin mit einem Trainer ,der die Regeln durchgeht und sie während dem Bouldern beaufsichtigt, alleine Klettern.
Redaktion: Gibt es spezielle Angebote für Schüler, z.B. Ermäßigungen ,Kurse oder Clubs?
Herr Esser: Klassen bekommen 20% Rabatt, wobei das Ganze bis 16 Uhr gilt. Kurse gibt es aber natürlich auch, in diesem Jahr ab März von 16-18 Uhr. Der Einzeleintritt für Schüler bis 13 Jahre beträgt 7 €, für Schüler ab 14 Jahre 8,50€.
Redaktion: Vielen Dank für das Interwiev!
Mehr Informationen gibt es unter:https://boulderhalle-neustadt.de
Lena B. (9. Jgs.) & Josepha W. (7. Jgs.)