Ein neues Jahr hat begonnen. Und wenn man mal wieder schlaftrunken am Frühstückstisch sitzt, müde aus seiner Müslischüssel löffelt und die Eltern Nachrichten hören, vernimmt man häufig kryptische Begriffe wie Leitzins, Dax, Dow Jones, Bullen-/Bärenmarkt usw. Die meisten verbinden das mit einem großen Fragezeichen und – sind wir doch mal ehrlich – gähnender Langeweile.
Aber: Kann etwas langweilig sein, wenn es – ob wir wollen oder nicht – unser aller Leben mehr oder minder bestimmt? Im ersten Teil unserer Serie zum Thema „Geld“ erfahrt ihr die Basics, um euch im Begriffsgewirr zurechtzufinden, auch weil in der Schule dieses wichtige Thema so gut wie keine Rolle spielt. Legen wir also los. Was ist eigentlich… Geld?
Die Steinzeit: Unsere wackeren Vorfahren scharen sich in Grüppchen in Höhlen um Feuerstellen zusammen und besprechen – oder gestikulieren über – ihre Beute des heutigen Tages: Während der eine mit der Anzahl der erlegten Hasen prahlt, kommt der andere mit einen Haufen Beeren an. Also beschließt man, zu tauschen.
Dieser Tauschhandel bestimmt Jahrtausende lang das Wirtschaften. Und wenn jemand einmal nichts zu tauschen hat, dann verschuldet er sich – etwa in Form von später zu leistenden Diensten oder Abgaben.
Bald aber merkt der homo sapiens, dass das auf die Dauer ganz schön unpraktisch ist: Spätestens als Händler hat man etwa ein Problem, seine Ware in Form von verderblichen Beeren bezahlen zu lassen. Auch das System des Kredits – also einer Leistung auf Pump – ist recht kompliziert. Ob man nun die Schulden in Form von Kerben auf einen Holzstock vermerkt (Daher auch der Spruch „Etwas auf dem Kerbholz haben“) oder sich mündlich Leistungen verspricht – irgendwann blickt keiner mehr so richtig durch.
So kommen in Europa etwa im 7. Jahrhundert die Griechen, die Römer im 3. Jahrhundert vor Christus auf den Gedanken, Münzen zu prägen (In China sogar um zirka 1000 v. Chr. ). Um den Wert des Geldes zu garantieren, wird dieses aus Edelmetallen (Gold, Silber) hergestellt und das Gewicht der Münze durch eine Prägung (z.B. Kaiserporträts) garantiert.
Doch das System funktioniert nur, wenn die Mehrzahl der Menschen an den verbrieften Wert einer solchen Münze glaubt. Als etwa die Römer in der Spätantike die Gewichte und die Zusammensetzung der Münzen verschlechterten, um mehr davon herzustellen, fiel der Wert des Geldes massiv, weshalb der Tauschhandel wieder stärker eine Rolle spielte.
Solche Wirtschaftskrisen gab es in den letzten Jahrtausenden zuhauf: Ob Rom in der Spätantike, Spanien, das durch die Eroberung Südamerikas massiv Gold förderte und somit unbewusst die Währung ruinierte: Stets war und ist die Verlockung für Staaten da, Geld zu „produzieren“.
Das ging noch einfacher, als man etwa 1483 in Spanien die Banknote einführte: Ein Papierstück, das – theoretisch – mit echtem Edelmetall hinterlegt war.
Die Kopplung von Gold und Geldmünzen und -scheinen , auch Goldstandard genannt, wurde 1914, spätestens aber mit dem System vom Bretton Woods 1944 aus unterschiedlichen Gründen außer Kraft gesetzt. Bis heute gilt: Der Geldschein oder die Münze ist nur etwas Wert, wenn die Mehrzahl der Menschen ein Vertrauen in die Währung hat. Laut Wikipedia hatte etwa der Euroraum im Jahr 2012 etwa 9880 Milliarden Euro im Umlauf.
Die Redaktion