Schulleben

Matheforscher am KKG oder – kann Mathe Spaß machen?

062013 Matheforscher

Mahematik – wenige Schüler freuen sich so wie das auf dem Flyer abgebildete Mädchen, wenn von diesem Fach die Rede ist. Nirgendwo scheint die 5er-Dichte so hoch wie dort zu sein, nirgendwo gehen die Meinungen so weit auseinander: von „cool, da muss man wenig lernen, sondern es nur verstehen“ bis hin zu „Schon meine Eltern waren schlecht in Mathe. Warum sollte es bei mir anders sein?!“ – Mathe polarisiert. Die andauernde Verdrossenheit soll nun auf breiter Front bekämpft werden; dafür wurde das Projekt „Mathe.forscher“ ins Leben gerufen, eine Initiative der Stiftung Rechnen (Ja, so etwas gibt´s), der deutschen Kinder- und Jugendstiftung und der PwC-Stiftung. Auch an unserer Schule ist die Aktion angekommen. Was die Matheforscher mit dem Vermessen Neustadts zu tun haben, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Mittwochmorgen, 7:55 Uhr. Ein Tross von 60 Schülern macht sich auf, die Mysterien der Mathematik zu erforschen – und das in der Neustadter Innenstadt. In der Wallgasse treffen wir auf Achtklässler, ausgerüstet mit Maßbändern, Stangen, Schnur, Winkelmesser u.v.m. Das Ziel: Gebäude, Bäume etc.ausmessen und deren Höhe berechnen – mithilfe von Kongruenzsätzen: „Mathe unplugged“.

Wir hatten die Chance, mit Frau Jürgens, einer der betreuenden Lehrkräfte, über das Projekt zu reden:

Redaktion: Frau Jürgens, könnten Sie knapp die Idee des Projekts Matheforscher umschreiben.

Frau Jürgens: Bei dem Projekt geht es hauptsächlich darum, Mathematik nicht nur im Klassenrum zu erforschen, sondern auch in der alltäglichen Umgebung.

Redaktion: Was genau möchten sie mit dem Projekt bei den Schülern erreichen?

Frau Jürgens: Oft wird im Unterricht gefragt, wozu die Schüler das mathematische Wissen überhaupt im späteren Leben brauchen.  Das Projekt soll ihnen zeigen, dass die Probleme in der Mathematik auch im Alltag vorhanden sind. Man ist definitiv interessierter an der Lösung einer Problemfrage, wenn man einen Bezug dazu hat beziehungaweise den Nutzen sieht, als wenn man einfach nur eine strikte Rechenaufgabe bekommt..

Redaktion: Glauben sie, dass dadurch auch im Mathematikunterricht selbst mehr Interesse aufkommen wird?

Frau Jürgens: Das ist das, was wir uns von dem Projekt erhoffen. Aber ob das dann wirklich der Fall ist, wird sich im weiteren Verlauf zeigen.

Redaktion: Und wie lässt sich das Projekt in den Lehrplan einbringen?

Frau Jürgens: Man braucht in diesem Fall tatsächlich Mut zur Lücke. Ich habe in der Klasse gerade ein neues Thema eingeführt, aber letztendlich haben die Schüler keine Übungen dazu gemacht. Dazu dient dann dieses Projekt. Der Lehrplan ist natürlich wichtig, und muss durchgeführt werden, aber wenn ich schnell durch den Stoff durchpeitsche und die Schüler am Ende des Jahres nichts mehr wissen, dann bringt es ihnen und mir auch nichts.

Redaktion: Frau Jürgens, vielen Dank für das Interview.

Wir hatten den Eindruck, dass das Projekt bei den Schülern gut ankam und hoffen, dass es auch zukünftig angeboten werden kann.

Carolin K. (9)

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