Depression, Wut, Gewalt.
2020 hat uns alle in eine außergewöhnliche Lage gebracht, doch leider ist sie noch lange nicht zu Ende. Und trotz der anlaufenden Impfungen verblasst bei manchen die Hoffnung.
Die Sorgen wachsen weiter, der Frust und der Zorn sind das einzige, was viele Menschen noch zu verbinden scheint: Kontaktbeschränkungen, permanente Angst vor Krankheit oder gar dem Tod von Verwandten. Das alles verfolgt uns nun in unserem Alltag.
Und immer mehr bilden sich zwei Lagen heraus:
Die einen schlittern zusehends in die Depression und sehen kein Ende der Pandemie. Die Angst bleibt trotz anlaufenden Impfungen.
Andere hingegen halten die Maßnahmen für übertrieben, da es Viren schon immer gegeben habe, stellen mitunter sogar die ganze Politik infrage und würden am liebsten sofort wieder alles aufmachen. Hinzu treten konkrete Existenzängste: Viele Menschen werden ihre Arbeit verlieren, erhalten schon jetzt nur verspätet oder gar nicht die versprochenen Hilfen; die Armen werden ärmer werden und Deutschland könnte in die Rezession stürzen: perfekte Aussichten für Abiturientinnen und Abiturienten…
Die Impfdosen waren für viele – bis auf die notorischen Impfgegner – der erste Hoffnungsschimmer; und nun drohen britische, brasilianische und südafrikanische Mutation in Form einer möglichen dritten Welle. Aufgrund der unberechenbaren Veränderungen des Virus steht im Grunde auch nicht fest, ob dieser Impfstoff nun wirklich den Ausweg einleitet. Auf alle Fälle ist klar, dass bislang bundesweit circa 3 Millionen Bundesbürgern die Erstimpfung verabreicht wurde.
Das alles wird über kurz oder lang zu einer stärkeren Radikalisierung der Gesellschaft führen: Schon jetzt schwindet der Rückhalt für den Lockdown. Verschwörungstheorien werden im Netz immer mehr verbreitet. Ein harter Kern der Coronaleugner die Grundrechte in Gefahr, aber auch Oppositonsparteien formulieren ihre Kritik Richtung Bundesregierung, wie lange man ein Land im Lockdown halten kann, ohne wirtschaftlich bankrott zu gehen.
Meines Erachtens fehlt es an Aufklärung und vor allem Empathie seitens der Regierung. Wir werden Tag für Tag mit der gleichen Thematik konfrontiert und warten gespannt darauf, dass die Inzidenzwerte sinken, aber unglücklicherweise steigen diese wieder an. Die Geduld ist bei vielen überstrapaziert.
Allein die Tatsache, wie präsent der Name „Corona“ schon ist, zeigt, dass das Virus nun Teil unseres Lebens ist. Im Grunde genommen will doch jeder, dass es einem selbst und seinen Mitmenschen gut geht. Unsere Hoffnung schmilzt schneller weg als ein Eis an einem warmen Sommertag. Und so wird uns die Pandemie leider noch lange begleiten. Alles in allem lässt sich festhalten, dass wir auf alle Fälle versuchen müssen einen ruhigen Kopf zu bewahren, und das wahrscheinlich noch sehr lange.
Teoman S. (13. Jgs.)