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Klimakonferenz in Glasgow 2021 – nicht genug!

Seit 26 Jahren trifft sich die UN jedes Jahr mit etwa 200 Vertretern von rund 200 Staaten im Glasgow Scottish Exhibition and Conference Center und auch dieses Jahr tagten die 200 Delegierten seit dem 31. Oktober dort. Das Ziel der Konferenz war es, gemeinsame Wege aus der Klimakrise zu finden und gemäß des Pariser Klimaabkommens aus dem Jahr 2015 das Ziel von maximal 1,5 Grad Erderwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit einzuhalten. Das Ergebnis ist mehr als ernüchternd.

Umweltverbände schütteln den Kopf

Bei der diesjährigen COP26 gibt es Kritik von Fridays for Future, Umweltschutz- und vielen weiteren Organisationen. Die Delegierten müssten mehr agieren, um den Klimaschutz voranzutreiben, meinen viele und auch Klimaaktivistin Greta Thunberg sieht in der Konferenz ein „Greenwashing Festival“(Greenwashing bedeutet, dass Organisationen mittels Kommunikation und Marketing sowie Einzelmaßnahmen wie zum Beispiel Spenden für ökologische Projekte, versuchen, ein grünes Bild zu vermitteln, ohne konkrete Maßnahmen zu haben). Sie ist der Meinung, dass die UN ohne zu handeln und nur mit Worten die Klimakrise nicht bekämpfe. Mit dieser Meinung ist Thunberg nicht die einzige, was man an der FFF-Demonstration sehen kann. Überdies kritisiert das Climate Action Network fehlende Transparenz, weil Vertreter der Zivilgesellschaft auf die Online-Übertragung der Konferenz hingewiesen werden aufgrund fehlender Sitzmöglichkeiten und die Organisationsprobleme.

Das soll die Welt retten

Der Präsident der Konferenz, Alok Sharma, präsentierte ein Bündnis aus 190 Staaten, Unternehmen, Städten und Regionen, deren Ziel es ist, bis 2030 in den Industriestaaten aus der Kohle ausgestiegen zu sein und in den Entwicklungsländern bis 2040. Außerdem kündigten Costa Rica, Ecuador, Panama und Kolumbien ein Meeresschutzgebiet im Pazifischen Ozean an mit einer Fläche von 500 000 Quadratkilometern. Es soll ein Fischfangverbot geben, um dadurch Wale, Haie, Rochen, Schildkröten und Thunfische sowie viele andere Arten zu schützen. Mehr als 100 Staaten, unter anderem Kanada, Brasilien und Kolumbien haben sich in einem Zusammenschluss dafür ausgesprochen, bis 2030 die Vernichtung von Wäldern und anderen Ökosystemen zu beenden. Bis 2025 ist das Ziel, für dieses Vorhaben 12 Milliarden US Dollar zur Verfügung zu haben. Die EU präsentierte auch den Green-Deal. Deutschland ist unter anderem auch ein Akteur und wird allerdings kritisiert, weil die Energiewende noch nicht richtig vorankomme. China nimmt ebenfalls teil, möchte allerdings im Gegensatz zu anderen Ländern erst 2070 Klimaneutralität erreichen und bis Mitte des Jahrhunderts erst aus der Kohle aussteigen. Mit der USA schlossen sie am 12.11. ein Bündnis, dass sie zwischen 2026 und 2030 mit dem Kohleausstieg beginnen  und ihre Methanemissionen verringern möchten. Die EU stellte den noch nicht beschlossenen Green-Deal vor, der unter anderem eine Reduzierung der CO2 Emissionen bis 2030 um 55 % vorsieht.

Reicht das?

Die Delegierten in Glasgow hatten am Ende kurz vor der  Abschlusserklärung auf Druck Indiens die Passage zum Kohleausstieg aufgeweicht. Die Staaten sollen ihre „Bemühungen in Richtung eines Ausstiegs“ beschleunigen. Weiterhin ist für Subventionen keine klare Regelung bisher bekannt und die Staaten werden nur dazu aufgefordert „ineffiziente Subventionen“ einzustellen.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass bisher nur 151 Staaten neue Selbstverpflichtungen zum Klimaschutz zugesagt haben. Allerdings kann man damit nur eine Temperaturbegrenzung auf 2,4 Grad bis Ende des Jahrhunderts rrreichen, was bei weitem nicht genug ist. Ein Viertel der Länder in Glasgow muss noch solche Selbstverpflichtungen vorlegen und es sollen weitere Verschärfungsrunden bis 2025 angelegt werden. Das 1,5 Grad Ziel kann nur durch schnelles und effektives Handeln erreicht werden und die Co2 Emissionen müssen bis 2030 halbiert werden, wenn man das schlimmste noch abwenden möchte!

Lena B.

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