Seit Anfang des Jahres begleitet das Corona-Virus unseren Alltag. Ein Ende ist dank des deutschen Unternehmens Biontech aber eventuell absehbar. Allerdings mehren sich die Tage kritische Stimmen, was den Schulbetrieb während des „Lockdown light“ anbelangt. Schon vor den Herbstferien hatten wir in Form einer Umfrage die Wahrnehmung der Pandemie in der „Käthe“-Schülerschaft unter die Lupe genommen – und kamen zu spannenden Einsichten.Begrüßungssmiley am KKG-Eingang
Zwar ist unsere Schule nach den Sommerferien in einen sogenannten Normalbetrieb gestartet, doch während des aktuellen „Lockdown light“ vermeldet man nun schon den ersten Coronafall an der Schule, der aber glücklicherweise keine weiteren Ansteckungen mit sich gezogen hat. Dennoch rücken die Einschläge näher. Wie man aktuell (Stand 12.11.) den Medien entnehmen kann, kommt der Landkreis Bad Dürkheim auf eine 7-Tage-Inzidenz von 101,8, Neustadt sogar auf 110,8 . Aus beiden Gebieten stammen KKGler. Ohne viel Fantasie kann man sich daher vorstellen, dass Teile unserer Schule bald zumindest zeitweise nach Hause geschickt werden, wenn es weitere bestätigte Corona-Fälle gibt. Zudem mehren sich kritische SchülerInnenstimmen, etwa in Kaiserslautern, die die Schutzmaßnahmen an Schulen stark anzweifeln.
Umso interessanter: Was denkt eigentlich die Schülerschaft am KKG über die Pandemie? Für wie gefährlich wird das Virus gehalten, wie denkt man über eine Maskenpflicht im Unterricht, wann könnte die Krise endlich vorbei sein – und gibt es Sympathien für Corona-LeugnerInnen? Wir befragten schwerpunktmäßig die MSS, aber auch 10. Klassen und werteten insgesamt 78 Bögen aus.
Unsere erste und die meist umstrittene Frage war, wie lange uns Corona laut der Schülerschaft noch begleiten wird. Man kann erkennen, dass die meisten nicht mit einem frühzeitigen Ende rechnen, sondern eher realistischere Vermutungen haben. Wir hoffen, dass die Neuigkeiten über den Zulassungsantrag eines Impfstoffkandidaten uns ein endgültiges Ende 2022 bescheren wird.
Aber was bedeutet die Pandemie für Neustadt direkt? Stärkere Kontaktbeschränkungen gelten im November schon – könnte es einen harten Lockdown wie im März wieder geben? Vor den Herbstferien nahmen das 37,52% an, während 57,62% einen solchen ausschlossen. 5,36% wollen sich nicht festlegen.
Viel gerätselt wird über die Rolle von Schulen für das Infektionsgeschehen. Die meisten Verlautbarungen sind seitens der Politik so, dass diese eher gering sei, auch wenn langsam die Medien dies stark relativieren. Immerhin leuchtet es doch nicht ein, dass das Virus einen Bogen um SchülerInnen macht…
Am Käthe haben nur 21,12% unserer Schülerschaft die Sorge, sich anzustecken, 78,88% nicht. Wenn es aber um die Verantwortung für die Familie geht, wendet sich das Blatt: 76,56% haben Angst, andere (z.B. die Großeltern) anzustecken, während 22,44% dies nicht so sehen, 1,32% sich bei der Frage enthalten.
Viele mutmaßen aber auch, dass das Problem weniger die Schulen, sondern die Verkehrsmittel dorthin sind. Hier sieht man, dass sich einige leider immer noch nicht an die Maskenpflicht in Bus und Bahn halten, auch nach all den Erfahrungen der letzten Monate nicht. Immerhin schneidet der Bus mit 69,9% besser ab als die Bahn mit 56.76%.
Auf der anderen Seite schätzen die KKGler ihr eigenes Verhalten vorbildlich ein:
Die Aussage „Ich selbst halte mich außerhalb des Schulgeländes an die entsprechenden Regeln“ bestätigen 92,4%, während nur 5,38% dies verneinen und sich 2,64% enthalten.
Aber wie soll sich die Schule in der Krise verhalten? Waren die Regeln vor den Herbstferien ausreichend? Hier waren die Meinungen gespalten:
Folgende Kommentare zeigen die Zerrissenheit genauer:
„Ist bisschen nervig mit den Treppen und Maskenpflicht auf dem Schulhof“
„Regeln sind nicht dem aktuellen Stand der Forschung bzgl. der Übertragung
durch Aerosole angepasst. Weniger Konzentration auf Hände-Kaputt-Desinfizieren, mehr Abstand, Frischluft und Masken!
Wahrscheinlich graust es schon manchen vor einer erneuten Parallelbeschulung:
Für die Aussage „Der Schulbetrieb während der Corona-Krise hat funktioniert (Note)“ wurde eine 3 (3,04) vergeben. Neben der Frage, ob Fernunterricht überhaupt eine gute Note hätte bekommen können, zeigen sich aber auch hier stark unterschiedliche Meinungen:
„Nach Eingewöhnungszeit mit Zoom etc. recht gut“
,,Der Online-Unterricht war im Hinblick auf dessen Funktionalität und Struktur eine Katastrophe!“
„Verglichen mit anderen Schulen ist es hier gut gelungen, den Kontakt zu den Schülern zu halten und sie mit Aufgaben zu versorgen. Allerdings: Zu viele Arbeitsaufträge und bei Zoom-Stunden, die bis in den Abend gehen, zu wenig Respekt für die Freizeit der S.“
„Habe bis auf einen Lehrer nur Lehrer gehabt, die in den Lage waren, den Unterricht so produktiv gestalten wie in der Schule. Teilweise sogar noch produktiver!“
Was wäre Fernunterricht ohne entsprechende digitale Plattformen? Ein zentraler Eckpfeiler der Digitalisierungsstrategie am Käthe ist die Kommunikationsplattform SDUI geworden. Ganze 77,88% stimmen der Aussage „Es ist gut, dass wir SDUI haben“ zu, während 22,22% dies verneinen.
Interessant ist aber auch, dass 85,5% die Maskenpflicht im Unterricht zur damaligen Zeit ablehnten, nur 11,8% dafür waren. Mittlerweile gilt – außer beim Essen und Trinken mit Abstand – eine strenge Maskenpflicht in der Schule. Wie wohl das Urteil der Schülerschaft darüber ausfällt?
Immerhin würden sich 72,5% sofort gegen COVID-19 impfen lassen, 27,5% dagegen nicht – ein respektabler Wert, soll doch die Impfbereitschaft in Deutschland gegenwärtig nur bei 68,5% liegen.
So verwundert es auch nicht, dass die Sympathie für Coronademonstranten sehr gering ausfällt: 99.97% lehnen diese Haltung ab.
Zum Schluss ein Kommentar eines Befragten, der zur aktuellen Situation am besten passt:
„This shit sucks!“
Wollen wir hoffen, dass es 2021 langsam zu einer Normalisierung der Lage kommt.
Eine Gemeinschaftsarbeit der Redaktion