Marie-Luise Dreyer ist aktuell die Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz und wird diese Woche Kurt Beck ablösen, also unsere neue Ministerpräsidentin (und damit die erste Frau im Amt) werden. Warum wir einen Artikel dazu schreiben? Weil Frau Dreyer im Jahr 1980 ihr Abitur an unserer Schule absolvierte – und die zweite Schülerzeitung, die Initiative (Download der Erstausgabe hier!) im Jahre 1979 herausbrachte. Nach längerer Recherche und Interviewanfragen gelang es uns, ein schriftliches Interview mit ihr zu führen:
M. Dreyer: Zu meiner Zeit war das Käthe-Kollwitz-Gymnasium noch ein reines Mädchengymnasium. Wir hatten sehr viel Spaß, es war eine gute Atmosphäre, wir hatten immer viel zu lachen und super engagierte Lehrer, bei denen wir viel gelernt haben. Ich bin sehr gerne zur Schule gegangen. Latein war manchmal ein bisschen zäh; da war es ein echtes Highlight, als wir mal Asterix und Obelix auf Latein gelesen haben.
Redaktion: Die Initiative im Jahre 1979 herauszugeben – was motivierte Sie zu diesem Schritt?
M. Dreyer: Ich fand es wichtig, dass wir Schülerinnen ein Forum hatten, um wichtige Informationen auszutauschen. Informationen, die alle in der Schule angingen. Ich kommunizierte schon damals gerne, und auf diese Weise konnten wir unsere Meinung ausdrücken und so auch bei Entscheidungen mitbestimmen.
Vorwort der Intiative Nr.1

Redaktion: Glauben Sie, dass Ihnen die Aktivität als Schülerzeitungsredakteurin etwas für Ihr weiteres Leben gebracht hat?
M. Dreyer: Ich habe gelernt, Position zu beziehen und zu argumentieren, mich mit Themen intensiver auseinanderzusetzen. Ich habe auch gerne andere motiviert mitzumachen.
Redaktion: Abitur am KKG, Initiative-Redakteurin – wie müssen wir uns den Weg von da zu der designierten Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz denken? Haben Sie von Anfang an auf die politische Karriere hingearbeitet?
M. Dreyer: Ich habe natürlich nicht von Anfang an geplant, Ministerpräsidentin zu werden. Ganz ursprünglich wollte ich Ärztin werden, dafür habe ich extra das große Latinum gemacht. Ich war aber schon immer ein sehr politischer Mensch, und daher habe ich mich dann nach meinem Jurastudium für die Politik als Berufsfeld entschieden, weil mich die Gestaltungsmöglichkeit gelockt hat.
Redaktion: Die Initiative ist inzwischen schon lange Geschichte. Heute heißt die Schülerzeitung Klartext und ist online zu lesen. Was halten Sie von unserer heutigen Online-Schülerzeitung?
M. Dreyer: Sie gefällt mir sehr, sie ist jung, modern und informativ. Ich selbst bin eine begeisterte Nutzerin neuer Medien, und ich kann mir eine Welt ohne gar nicht mehr vorstellen.
Redaktion: Was möchten Sie der Schülergemeinschaft mit auf den Weg geben?
M. Dreyer: Dass es sich lohnt, sich zu engagieren und sich für Ziele einzusetzen. Eine Gemeinschaft, egal ob als Schulgemeinschaft oder als staatliche Gemeinschaft, funktioniert immer nur dann, wenn sich jeder mit seinen Stärken einbringt und einbringen kann. Und Freude bringt das noch dazu.
Frau Dreyer, wir danken Ihnen für das Interview und wünschen Ihnen viel Erfolg im neuen Amt!
Alessa Metz (Jgs. 12)
„Dass es sich lohnt, sich zu engagieren und sich für Ziele einzusetzen.“ (Malu Dreyer)
Dieser Satz macht Mut für unsere redaktionelle Arbeit, aber: Wie steht ihr denn generell zu Arbeitsgemeinschaften am KKG? Was motiviert euch zur Mitarbeit?
