Am 09.05.2012 gewann eine Gruppe von Schülerinnen den Bundesentscheid von „Jugend trainiert für Olympia“ in der Kategorie „Gerätturnen WK IV weiblich“. Wir haben die Schülerinnen und deren Trainerin, Frau Lebrecht, im Interview getroffen.
Redaktion: Erst einmal Herzlichen Glückwunsch zum Sieg! Wer kam denn auf die Idee an diesem Wettbewerb teilzunehmen und hat es dann in die Wege geleitet?
Fr Lebrecht: Meine Tochter ist hier in der 5. Klasse und neu auf der Schule. Die anderen Teilnehmerinnen kommen teilweise auch vom Käthe, sie kennen sich alle von der TSG in Haßloch. Ich habe dann angeboten, die Mannschaft vorzubereiten und zu trainieren. Die Schule musste uns nur anmelden; so ist die Sache ins Laufen gekommen.
Red.: Gab es bei der ersten Vorrunde im Februar Vorschriften, was geturnt werden musste? Wie muss man sich so eine Vorrunde überhaupt vorstellen?
Es gab immer drei Gerätebahnen. Bei Gerätebahn A musste man z.B. Reck, 2 Räder und Sprung hintereinander turnen. In der Bahn B kamen Übungen am Balken und am Boden dazu. Synchronturnen war in Bahn C gefragt. Die Übungen waren also vorgegeben und man musste sie so gut wie möglich meistern. Am Ende gab es meist noch einen Staffellauf. Bei jeder Aufgabe sammelte man Punkte. Bei einem normalen Geräteturnwettkampf gewinnt der mit den meisten Punkten; das war hier anders:An jedem Gerät wird eine Rangliste erstellt. Das Team, das bei den verschiedenen Geräten und Übungen die besten Ränge belegt, gewinnt. Das heißt, dass man eben nicht nur an einem Gerät oder bei einer Übung gut sein muss, sondern bei allem vorne dabei sein muss, um zu gewinnen.
Red.: Danach war schon der Landesentscheid von Rheinland-Pfalz in Edenkoben am 7.3. – Waren es dort die gleichen Anforderungen? Wie sah nun eure Vorbereitung aus?
Wir haben natürlich weiter trainiert und geübt, vor allem beim Synchronturnen mussten wir uns verbessern. Dafür waren wir – die Schülerinnen und ich als Trainerin – einmal in der Woche in der Schulturnhalle. Beim Landesentscheid war es dann ganz schön spannend. Zuerst dachten wir, es reicht nicht ganz zum Gewinnen, doch das hat es. Wir freuten uns dann auf Berlin.
Red.: War das schon euer Ziel oder hat euch dann der Ehrgeiz gepackt?
Wir wollten unbedingt nach Berlin kommen, aber haben nie mit dem Sieg gerechnet. Wir haben dafür extra noch pinkfarbene Trainingsanzüge mit „KKG“ bedrucken lassen, denn Sponsoren oder Vereinslogos waren nicht erlaubt. In Berlin sind wir dann gegen 15 andere Teams, aus jedem Bundesland eins, angetreten. Wir wussten auch nicht genau, wie die anderen Mannschaften abgeschnitten hatten, da der Wettbewerb unterteilt war. Ein paar waren morgens, der Rest erst mittags dran. Der Sieg kam für uns bei der Siegerehrung dann wirklich überraschend und die Freude war groß.
Red.: Gab es denn auch eine spezielle Altersklasse? Was habt ihr dann gewonnen?
Ja, es durften nur Schüler und Schülerinnen des Jahrgangs 1999-2001 antreten. Für uns gab es Medaillen und einen Pokal in Form eines Berliner Bären, der steht jetzt hier in der Schule.
Red.: Hattet ihr in Berlin Rahmenprogramm oder habt ihr auf eigene Faust noch die Stadt erkundet?
Wir hatten kein direktes Rahmenprogramm, der Wettkampf war nur 1 Tag, wir waren jedoch 4 Tage in Berlin. Dort waren haben wir zum Beispiel das Brandenburger Tor, den Alexanderplatz und die Babelsberger Filmstudios gesehen.
Red.: Gab es dann Glückwünsche, als ihr wieder zurück wart?
Natürlich! Die Lehrer und Mitschüler haben gratuliert und auch unsere Eltern waren stolz.
Red.: Zum Schluss: Warum sollte man eurer Meinung nach mit dem Turnen anfangen?
Es macht Spaß, man kann Medaillen gewinnen und vor allem neue Freunde finden.
Red.: Danke für das Interview und weiterhin viel Erfolg!
Mehr Informationen zur Veranstaltung findet ihr unter: http://www.jtfo.de
Die stolzen Sieger (v.l.n.r.): Maike Theilmann, Denise Herzog, Lisa Gidt, Deborah Bertolini, Jana Lebrecht (unten)