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Herr Blüm, wie steht es ums Käthe?

(Foto: BAC)

Seit Oktober 2023 ist Herr Oliver Blüm unser neuer Hausmeister. Das Käthe – ein ca. 113 Jahre altes Schulgebäude, das täglich hunderte Jugendliche und einige Lehrkräfte betreten. Kaputte Lampen und verstopfte Toiletten, all das kennen wir schon. Aber wie ist es eigentlich, sich darum auch noch kümmern zu müssen? Das haben wir Herrn Blüm, unseren Hausmeister, gefragt.

Herr Blüm, stellen Sie sich doch uns einmal vor:

Gebürtig komme ich aus Worms. Insgesamt war und bin ich 36 Jahre bei der Feuerwehr tätig: 1988 trat ich in die Feuerwehr Worms ein, war 11 Jahre lang bei der Werkfeuerwehr angestellt, danach bei der Deutschen Bahn tätig. Das hat mir zum Schluss aber nicht mehr so viel Freude bereitet, weshalb ich  dann die letzten sieben Jahre hier hauptamtlich in der Feuerwehr Neustadt arbeitete. Um finanziell besser entlohnt zu werden, wurde ich dann Hausmeister, zunächst in Hambach, nun hier am „Käthe“. Der Feuerwehr bin ich aber treu geblieben und dort nun freiwillig als Gruppenführer tätig.

Gibt es am Käthe denn viel zu tun?

Also, es ist leider jahrelang nicht viel gemacht worden, doch in den letzten Jahren sind wir als Schule ein großes Stück weitergekommen. Es gibt immer viel zu tun, das macht mir aber auch nichts aus, das macht mir sogar Spaß!

Wie kommen Sie mit den Leuten vor Ort zurecht?

Also das Käthe, vor allem aufgrund von Herrn Vogt und dem ganzen Schulkollegium hier, ist Gold wert.

Was würden Sie sich denn von uns, der Schülerschaft denn wünschen?

Mir fällt durchaus auf, dass leider vieles kaputt gemacht wird, aus Unwissenheit, denke ich mal.  Ich glaube nicht, dass das jemand mutwillig macht. Wenn man beispielsweise sieht, dass die neuen Toiletten gleich beschmiert worden sind oder jetzt, zum Beispiel, mit einem Ball in die Deckenplatten geschossen wird, obwohl in der Hausordnung steht, dass das verboten ist, dann finde ich das sehr schade.

Alle sollten ein bisschen mehr drüber nachdenken, was man hier macht, denn das Gebäude gehört einem nicht allein, sondern es sollen sich 900 Schülerinnen und Schüler zusammen mit den anderen Leuten, die hier beschäftigt sind, wohlfühlen. Wenn jeder ein bisschen in sich geht und sagt,  „Ich will´s genauso sauber haben wie daheim“, dann schmeißt man zum Beispiel auch das Papier nicht auf den Boden, sondern in den Mülleimer.“

Neben all den Reparaturen und Instandsetzungsaufgaben: Gab es aus Ihrer Sicht einen besonders krassen Fall?

Ja! Wir hatten ja vor ein paar Monaten einen Rollerbrand auf dem unteren Parkplatz.  Aufgrund dessen war ich dann einen halben Sonntag vor Ort, um gemeinsam mit der Polizei den Schaden aufzunehmen; des Weiteren musste die Person, der das Fahrzeug gehört hatte, informiert werden, und  vor Schulbeginn am nächsten Tag musste noch alles gesäubert werden.
Und dann wartet man in diesem Falle Tag für Tag auf eine Firma, weshalb noch alles längere Zeit abgesperrt sein muss. Dies sind dann Dinge, die mich sehr ärgern, weil eigentlich könnte man das relativ schnell entfernen.

Ein großes Thema ist auch immer wieder der Finanzbedarf einer Schule. Die Stadt Neustadt hatte etwa vor Jahresende kein Geld mehr, da durfte nichts mehr kaputt gehen; nur notwendige Dinge wie etwa die Reparatur der Heizung ist in solchen Fällen dann möglich. Insgesamt ist der Beruf des „Hausmeisters“ in den letzten Jahren defintitiv anstrengender geworden, aber ich versuche täglich, mein Bestes zu geben.

Herr Blüm, vielen Dank für das Interview!

Junis Back und Julia Piesciek (9. Jgs.)

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