Als ich im Herbst dieses Jahres die Reise nach Dijon antrat, wusste ich nicht, was für ein unvergessliches Abenteuer mich erwarten würde. Zwei Wochen lang, vom 28. September bis 12. Oktober 2024, lernte ich die französische Kultur kennen, bevor mein Austauschpartner vom 16. bis 30. November Deutschland besuchte und damit den Austausch vervollständigte. Der Austausch fand im Ramen der Partnerschaft Rheinland-Pfalz/Burgund statt.
Endlich war es so weit: Am Samstag, den 28. September 2024 versammelten sich etwa 200 Schüler der 8. und 9. Klasse aus ganz Rheinland-Pfalz in Trier um von dort mit Reisebussen nach Dijon zu fahren. Nach einer fünfstündigen Busfahrt kamen wir am Zielpunkt an und wurden gleich von unseren jeweiligen Gastfamilien in Empfang genommen. Meine Gastfamilie nahm mich gleich nach einem kurzen Rundgang durch die Innenstadt Dijons mit nach Hause und hießen mich herzlich bei sich willkommen. Die erste Woche verbrachte ich bei dem Vater meines gleichaltrigen Austauschpartners Nhoa in einem Haus, die zweite bei seiner Mutter in einer Wohnung. Glücklicherweise fühlte ich mich gleich wohl und war froh eine sympathische und nette Gastfamilie zu haben.
Am Montag ging ich dann zum ersten Mal in eine französische Schule, welche ich in den nächsten zwei Wochen besuchen würde. Ich bin merkte sofort, dass die Schulen in Frankreich ganz anders sind als in Deutschland und sich in mehreren Punkten unterscheiden. Beispielsweise gibt es ein anderes Notensystem und einen deutlich strengeren Umgang der Lehrer gegenüber den Schülern. Ich verstand mich sofort gut mit den Freunden von Nhoa und kommunizierte mit ihnen auf Französisch und gelegentlich Englisch. Leider fand ich die Schule eher langweilig, da die Lehrer sehr schnell sprachen und ich dadurch nicht viel verstand, geschweige denn im Unterricht mitmachen konnte. In Fächern wie Sport, Mathematik, Englisch und Deutsch konnte ich jedoch auch teilnehmen und Dinge zum Unterricht beitragen. Auf der Schule wurden größtenteils die gleichen Fächer wie bei uns unterrichtet, jedoch gibt es kein Sozialkunde und die Physik und Chemie sind in einem Fach vereint.
Außerdem ging die Schule bis auf Mittwochs immer bis 17 Uhr – mit jeweils acht Unterrichtsstunden welche unterschiedlich lange (zwischen 45 und 55 Minuten) dauerten und einer Mittagspause in der es Essen in der Cafeteria gab.
Da es morgens kein Frühstück gab und mittags in der Schule gegessen wurde, gab es dann abends eine warme Mahlzeit, der die Familie zusammen kam und erzählte. Am Samstag, den 12. Oktober, ging es dann wieder mit den Bussen nach Trier und von dort nach Hause.
Trotz der fremden Kultur und Sprache habe ich mich gut verständigen können, viel an Sprache dazugelernt und interessante, neue Erfahrungen gemacht.
Am Samstag, den 16. November, kam mein Austauschpartner dann zu mir nach Deutschland und lernte die deutsche Kultur kennen. Er ging ebenfalls mit mir auf die Schule. Da der Schultag hier deutlich kürzer als in Frankreich ist, war noch viel Zeit um Nhoa auch zu meinen Hobbys mitzunehmen. Am Ende meinte er selbst, er fände die Schule in Deutschland besser als in Frankreich. Obwohl Nhoa fast kein Deutsch sprach, haben wir uns gut verständigen können und sind über die vier Wochen eine Freunde geworden. Am 30. November fuhren wir ihn dann wieder nach Trier, von wo er und alle andere Gastschüler wieder mit dem Bus nach Hause fuhren.
Letztendlich bin ich sehr froh, den Austausch gemacht zu haben. Denn ich habe viele neue Erfahrungen gesammelt und habe mich in meinem Französisch verbessert. Jedenfalls kann ich es nur jedem ans Herz legen, selbst mal so etwas auszuprobieren. Man braucht zwar Überwindung, aber am Ende wird man es sehr wahrscheinlich nicht bereuen.
Josua C. (9. Jgs.)