Schulleben

Endlich ist Kevin dran

Kevin ist eine einsame Flasche. Er steht seit drei Jahren im Schrank und wird nicht benutzt.

Und immer kommen die anderen dran! Das regt Kevin auf. Wie etwas halt eine Flasche aufregen kann. Außerdem will er abnehmen und da hilft es nicht, wenn man voller Wasser im Schrank steht. Familie Cola hingegen kommt immer dran, genauso Familie Fanta und Familie Red Bull.  Das deprimiert Kevin. Kevin ist eine depressive Flasche. Er hat schon versucht, sich umzubringen, aber sein Psychiater Schnaps hat ihn davon abgehalten. Der hilft ihm oft, indem er einschenkt.
Kevin sieht oft die fünfzehn- und siebzehnjährigen Kinder herumlaufen, die manchmal Herrn Schnaps entführen, bevor ihn die Eltern retten können. Er hat erfahren, dass bald wieder Weihnachten ist, aber er freut sich überhaupt nicht darauf: Immer diese Schnösel, dieser Herr Wein, der herausgeholt wird! Seit  kurzem steht im Schrank auch eine Tasse in Form eines Rentieres, die das neunjährige Kind der Familie vom Nikolaus bekommen hat. Die Tasse erzählt oft von dieser Zeit: „Erst bin ich in so eine widerliche pinkfarbene Schleife eingewickelt worden: ich dachte schon, der will mich erwürgen! Dann bin ich in einen dunklen Sack geflogen, in dem es ganz schön laut war, weil alle durcheinander gequasselt haben. Bald hat es mir nichts mehr ausgemacht und ich bin eingeschlafen. Auf einmal bin ich wieder aufgewacht, als ich durch einen verrußten Kamin geflogen bin: Das war zum Kotzen! Dann ich auch nich in einem stinkenden blauen Stiefel gelandet. Dort lag ich dann, bis ein Mädchen hier mich freudekreischend herausgeholt hat und seit vorvorvorvorvorvorvorvorvorgesten stehe ich nun hier. Den Nikolaus habe ich persönlich nicht kennengelernt – juckt mich aber auch nicht!“
Am nächsten Tag fällt Kevin plötzlich um und läuft aus, aber ihn stört das nicht. Im Gegenteil: Das ist trotzdem der schönste Tag seines Lebens, von dem er – kurz bevor er in die Müllpresse gerät – auch noch einer anderen Flasche erzählt, die so etwas „mega geil“ findet. Das ist für Kevin das Happy End, weil er endlich dran gekommen ist und dazu auch noch Weihnachten erlebt hat.

Katharina und Emma (7a)

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