
Große Projekte erfordern gute Planung, Engagement und Teamarbeit. All das bewiesen die Schülerinnen und Schüler des Erdkunde-Leistungskurses der MSS 12 am Käthe-Kollwitz-Gymnasium unter der Leitung von Frau Herrmann in einem besonderen Projekt. Ihre Aufgabe: in Gruppen entweder einen Podcast oder ein Video zu einer bestimmten klimatischen Zone zu erstellen. Während viele Gruppen kompaktere Formate wählten, entschied sich eine Gruppe für eine aufwendige Dokumentation. Alexandra Koch, Viktor Gerling und Sören Palmer produzierten mit „Die Wüste lebt: Die faszinierende Vielfalt der Trockenregionen“ eine fast einstündige Reportage, die viel Eigeninitiative und Durchhaltevermögen erforderte.
Eine kreative Herausforderung
Frau Herrmanns Idee war so einfach wie anspruchsvoll: Die Schülerinnen und Schüler sollten in Kleingruppen eine bestimmte klimatische Zone erarbeiten und ihr Wissen in einem kreativen Medium präsentieren. Ob Podcast, Videoreportage oder Dokumentation – der Gestaltungsspielraum war groß und die Umsetzung war frei von kreativen Vorgaben. Der Zeitraum für die Umsetzung betrug zwei bis drei Monate, genug Zeit, aber dennoch eine Herausforderung, da alle Phasen von der Recherche bis zum Schnitt selbst organisiert werden mussten. Während einige Gruppen eher kürzere Formate produzierten, entschied sich das Trio für den arbeitsintensivsten Weg.
Von der Idee zur Dokumentation
Schon zu Beginn hatte die Gruppe eine unkonventionelle Idee: „Wir dachten uns aus Spaß, wir schreiben einfach mal ein paar prominente Leute an.“ erzählt Viktor Gerling. Was als Versuch begann, wurde bald ernst. Mit viel Einsatz kontaktierten sie verschiedenste Experten, Journalisten und Prominente – und hatten nach einigen Absagen letztlich… Erfolg.
Letztendlich konnten sie unter anderem Dirk Steffens (ehemaliger „Terra X“-Reporter des ZDF), Hubert Karl (Ultraläufer, der die Route 66 in 66 Tagen absolvierte) sowie Marc Weigel, Oberbürgermeister von Neustadt an der Weinstraße, für Interviews gewinnen. Besonders das Gespräch mit Dirk Steffens war ein Highlight – allerdings mit Hindernissen. „Erst haben wir eine Absage bekommen, dann eine Weile nichts mehr gehört. Irgendwann kam aber die überraschende Zusage – wir konnten es erst nicht glauben“ erinnert sich Viktor.
Hubert Karl brachte eine besonders eindrückliche Perspektive in die Dokumentation ein und freute sich auch im Projekt einen Beitrag leisten zu können. „Seine Erzählung darüber, wie er stundenlang durch die glühend heiße Wüste läuft, war einfach faszinierend.“ berichtet Sören.
Die Wüste – mehr als nur Sand
Das Endprodukt, die fast einstündige Dokumentation „Die Wüste lebt: Die faszinierende Vielfalt der Trockenregionen“, stellt verschiedene Facetten der Wüstenregionen vor. Die Zuschauer werden von der geologischen Entstehung bis hin zu den ökologischen Besonderheiten geführt.
„Das Video musste nicht nur informativ sein, sondern auch unterhaltsam,“ erklärt Sören. „Wir wollten nicht einfach nur Fakten präsentieren, sondern eine Geschichte erzählen.“ Unterstützt wurde dies durch die Experteninterviews, insbesondere die Schilderungen von Hubert Karl, der aus erster Hand über seine Extrem-Läufe durch Wüsten berichtete.
Die Produktion des Videos war aufwendig. „Das Endprodukt hatte eine Größe von 76 GB.“ berichtet Sören. „Wir haben das komplette Video in 4K gerendert.“ Der Schnitt allein dauerte Wochen, unzählige Stunden gingen für die Bearbeitung drauf. Besonders knifflig: Die Synchronisation von Bildmaterial, Musik und Moderation.
Trotz des immensen Aufwands wurden sie belohnt – das Video erhielt die höchst mögliche Bewertung von 15 MSS-Punkten. „Frau Herrmann war einfach nur begeistert.“ erzählt Viktor stolz.
Ein Wermutstropfen: Keine öffentliche Veröffentlichung
So beeindruckend das Video ist – es wird leider nicht öffentlich zugänglich sein. Der Manager von Dirk Steffens untersagte leider eine Veröffentlichung des Interviews, was dazu führt, dass das gesamte Video aus rechtlichen Gründen nicht online gestellt werden darf. „Es ist schade, weil wir so viel Arbeit reingesteckt haben.“ gibt Viktor zu, „Aber wir respektieren natürlich die Entscheidung.“, fügt Sören hinzu.
Dennoch bleibt die Dokumentation ein besonderes Projekt für das Käthe. Die Schüler haben gezeigt, dass mit Engagement und Kreativität auch im schulischen Kontext größere Produktionen möglich sind, sofern der Wille, das Engagement und das Interesse besteht.
Mehr als nur eine Schulaufgabe?
Was als Unterrichtsprojekt begann, wurde zu einer echten Herausforderung. „Die Wüste lebt“ zeigt, dass Schülerinnen und Schüler mit der richtigen Idee und Durchhaltevermögen beeindruckende Ergebnisse erzielen können. Die Gruppe von Alexandra, Viktor und Sören hat mit ihrer Dokumentation eine hohe Messlatte gesetzt – und einige spannende Erfahrungen gesammelt. „Wir haben so viel gelernt, nicht nur über Wüsten, sondern auch über Planung, Durchhaltevermögen und Teamarbeit.“ fässt abschließend Alexandra im Interview mit Klartext zusammen.
Ruben Wagner (12. Jgs.)