Freitag der 13. November, die Welt steht still. Unzählige Explosionen und Schüsse durchbrechen die Nacht. Mehrere Selbstmordattentäter sprengen sich in die Luft, in einem Fußballstadion bricht eine Massenpanik aus. Die Konzerthalle Bataclan und mehrere Cafés werden gestürmt; das traurige Resultat: über 150 Tote. Als ob das nicht schon genug wäre, schweben massenweise Schwerverletzte in Lebensgefahr.
Nachdem es auch noch bei dem Fußballspiel Deutschland-Holland in Hannover eine Bombendrohung gab, sind jetzt alle total geschockt, weil sie jetzt merken, dass es morgen auch uns treffen könnte.
Auch in Brüssel (Belgien) gilt zeitweise eine Terrorwarnung, auch hier in Deutschland gibt es eine erhöhte Terrorwarnstufe, mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizisten patroullieren in Bahnhöfen, an großen Plätzen und bei größeren Menschenansammlungen ist Vorsicht geboten.
Das Schlimmste: Rechtsextreme Parteien nutzen diese Katastrophe für ihre Zwecke, denn islamistischer Terror schürt die Angst vor Flüchtlingen, die eigentlich nur vor eben diesen Extremisten oder der Verfolgung durch das Regime aus ihren Heimatländern geflohen sind. Das zeigen zum Beispiel die Ergebnisse der französischen Kommunalwahlen: Der rechtsextreme „Front National“ hat viel Zulauf erhalten, Leute sagen, man müsse es „mal ausprobieren“, man hätte sowieso „keine Alternative“. Doch wer ein wenig in der deutschen Geschichte zurückschaut, sieht: Egal wie groß die Sorge ist, das eigene Schicksal in die Hände einer rechten Partei zu legen, ist nie eine gute Entscheidung!
Außerdem fragen wir uns da natürlich, wieso kümmert es keinen, wenn im Nahen Osten jeden Tag hunderte Menschen sterben und jetzt, wo es in Paris passiert, werden soziale Netzwerke von #prayforparis-Hashtags nur überflutet?
Das es ‚in‘ ist, sich betroffen zu zeigen, wissen wir, seit die Bild-Zeitung von ausländerkritischen Äußerungen auf Flüchtlingshilfe umgestiegen ist. Natürlich ist es wichtig, sich mit den Anschlagsopfern und ihren Familien zu solidarisieren, aber macht es die Toten wieder lebendig, wenn jetzt jeder sein Profilbild abändert und in jedem Status ein #prayforparis steht? Und eine Schweigeminute, in der die Klasse plötzlich anfängt zu kichern – wird die ganze Prozedur, die ganze Anteilnahme da nicht etwas lächerlich?
Doch nicht alles auf Facebook und Co. ist umsonst – Unter dem #porteouverte (Offene Tür), baten in Paris Wohnende ihre Wohnung als Schutz und Unterkunft für Hilfsuchende und Touristen an, eine, unserer Meinung nach sehr nützliche Aktion.
Insgesamt zeigt sich trotz des Terrors, dass es immer Leute gibt, die entgegen ihrer Angst Solidarität zeigen und sich gegen den Terror stellen. Andererseits wird es auch immer wieder Menschen und Organisationen geben, die den Terrorismus nutzen, um sich dadurch zu profilieren und ihre rechte Gesinnung verbreiten.
(Pauline M; Tilmann K.; 8c)