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Die Klimakatastrophe: „Losing Earth“ von Nathaniel Rich

Vor 30 Jahren hatten Wissenschaftler die Chance, den Planeten zu retten und die Politiker von der Klimakatastrophe zu überzeugen. Nathaniel Rich meint, dass man  auf ganzer Linie versagt hat.

mit Genehmigung des Rowohlt-Verlags

In seinem Sachbuch „Losing Earth“ berichtet Rich vom Versagen der Politik: Dabei werden Wissenschaftler, Aktivisten und Politikberater vorgestellt, insbesondere Rafe Pomerance und James Hansen, die Ende der 70er Jahre bemerken, wie weit fortgeschritten die Klimakatastrophe bereits ist. Der Leser erfährt im Laufe des Werkes von den vergeblichen Versuchen der beiden, politische Akteure von der Notwendigkeit eines Umsteuerns in der Klimapolitik zu überzeugen:
Auf zahlreichen Treffen auf Inseln in der Karibik wird etwa diskutiert, wie man die Klimakatastrophe verhindern kann und es entstehen Ideen, an denen wir uns heute noch  ein Beispiel nehmen. Pomerance ist zwischenzeitig geschockt von seinen Kollegen, als er mit ihnen über die Problemlösungen des Klimawandels debattiert und diese nicht denken, dass man in der Politik etwas ändern sollte. Gemäß James E. Hansen gibt es ein klares Szenario bei einer Zwei-Grad-Erderwärmung, das eine lang anhaltende Katastrophe wahrscheinlich macht. James E. Hansen ist auf der Insel dabei und ist als Einziger mit Pomerance einer Meinung.

Pomerance bekommt sogar die Möglichkeit, George W. Bush im Jahr 1989 zu treffen  und versucht ihn und seine Berater von der Klimakatastrophe zu überzeugen. Er scheitert allerdings daran, weil George W. Bush nicht überzeugt ist und innerhalb seiner sechsjährigen Wahlzeit denkt – in die die künftige Klimakatastrophe nicht  mithineinzählt.

Ein ganzes Jahrzehnt voller Öffentlichkeitskämpfe, Reden, Berichten und Diskussionen sind umsonst gewesen und Pomerance gibt den Kampf auf. Es führt bei ihm sogar zeitweise zu Depressionen.
Die politischen Maßnahmen, die für die Klimakatastrophe nötig gewesen wären, legt Pomerance in einem Bericht dar und zur heutigen Zeit wird sich zum Teil immer noch daran orientiert.

Nathaniel Rich berichtet packend  von einem Menschheitsversagen, bei dem er der Meinung ist, dass das Schicksal mittlerweile beim Thema Klimawandel besiegelt ist. Die Erderwärmung hat sich in den letzten 30 Jahren desaströs beschleunigt und geht immer weiter, wenn die Politik keine Lösung findet. Seine Haltung wird dazu wird schon im Vorwort deutlich.

Mir persönlich gefiel das Buch sehr gut, da es einen realistischen Einblick auf die Geschichte des Klimawandels gibt . Bereits Ende der 70er Jahre gab es schon eine Roadmap, die Katastrophe zu verhindern, die ungehört blieb! Und während ich das Buch gelesen habe, habe ich darüber nachgedacht, wie unser Leben heute aussehen würde, wenn bereits damals schon die Klimakatastrophe bekämpft worden wäre. Zwischenzeitig wirkte die Situation für Pomerance aussichtslos, weswegen es mir nicht so gut gefiel. Bei mir kam vor allem die Frage auf, was Pomerance heute von der Politik hält. Hat er mittlerweile einen besseren Eindruck von der Politik oder ist er noch enttäuscht von der Politik? Meiner Meinung nach ist das Buch  bezogen auf heute immer noch brandaktuell, weil es um das Klima geht, ein Thema, dass uns heute sehr betrifft. Pomerance wurde nicht ernst genommen, aber es wäre gut gewesen, ihn ernst genommen zu haben. Ich finde die Aussage des Buches immer noch wichtig , da es ein Appell an die Politik ist, nicht so zu handeln wie George W. Bush, sondern etwas zu verändern!

Das Buch „Losing Earth“ erschien 2019 im Rowohlt-Verlag und kostet derzeit 22€.

 

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