In der Woche vor der Europawahl hatten die Schülerinnen und Schüler am Käthe die Möglichkeit, an der Juniorwahl teilzunehmen. Folgt das Käthe dem Deutschlandtrend?
Ein Blick auf die Ergebnisse der Juniorwahl am Käthe zeigt deutliche Unterschiede im Vergleich zu den tatsächlichen Ergebnissen der Europawahl 2024. Während die CDU bei den Schülern mit 21,5 % den ersten Platz belegt, konnte sie bei der echten Wahl in Deutschland sogar 30 % der Stimmen für sich gewinnen. Die SPD schnitt bei der Juniorwahl besser ab (15,5 %) als bei der Europawahl (13,9 %).
Besonders auffällig ist der Unterschied bei der AfD: Während diese bei der Juniorwahl nur 8,2 % erreichte, konnte sie bei der tatsächlichen Europawahl ganze 15,9 % der Stimmen holen. Das zeigt, dass die AfD bei den jungen Wählern vom Käthe weniger Zustimmung findet als bei der Gesamtbevölkerung. Es stellt sich die Frage, ob die jüngere Generation kritischer gegenüber den Positionen der AfD ist, welches aber die offizielle Statistik auf die BRD bezogen widerlegt:
Demnach ist die sowohl die AfD als auch die Union bei Jugendlichen eher beliebt, als andere Parteien, die sich auf der anderen Seite des politischen Spektrums wiederfinden.
Die Ergebnisse der Grünen sind ebenfalls bemerkenswert, jedoch im negativem Sinne: Bei der Schülerschaft erhielt die Partei lediglich nur 9,8 % der Stimmen, was leicht unter dem ebenfalls mageren Bundesergebnis von 11,9 % liegt. Bei der letzten Europawahl im Jahr 2019 konnten die Grünen noch stolze 20,5% erzielen.
Die FDP schnitt bei der Juniorwahl mit 9,2 % deutlich besser ab als bei der echten Europawahl (5,2 %), was auf eine höhere Affinität der Schüler zu liberalen Wirtschafts- und Bildungspolitiken hinweisen könnte.
Schließlich zeigt die Kategorie „Sonstige“ mit 12,9 % eine hohe Vielfalt an kleineren Parteien, die von den Schülern gewählt wurden, was auf eine breite politische Interessenlage hinweist aber auch auf eine Ablehnung der Großparteien vermuten lässt.
Insgesamt spiegeln die Ergebnisse der Juniorwahl am Käthe teils den Deutschlandtrend wider, weichen aber in einigen wichtigen Punkten deutlich ab, insbesondere was die Zustimmung zur AfD betrifft. Dies könnte ein Hoffnungsschimmer für eine zukünftige Generation sein, die sich verstärkt gegen populistische Strömungen stellt und eine vielfältigere politische Landschaft anstrebt.
Ruben Wagner (11. Jgs.)