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Der „Fashion Revolution Day“ – Wie wird unsere Kleidung hergestellt?

Nur wenige denken bei ihren Shoppingtouren darüber nach, von wem und unter welchen Umständen die Ware produziert wird. Über dieses Thema wurde zwar bereits viel diskutiert, damit ist es aber noch lange nicht aus der Welt. Also wurde der „Fashion Revolution Day“ ins Leben gerufen.

Am 24. 04. 2013 stürzte eine Textilfabrik in Dhaka, Bangladesch ein. Dabei kamen viele Arbeiter ums Leben oder wurden verletzt.

Deshalb riefen unter anderem Fairtrade und Oxfam zum „Fashion Revolution Day“ auf, der ein Jahr nach dem Unglück in Bangladesch, also am 24. April, stattfand. Das Thema dieses Unterfangens lautet „Who made your clothes?“ . Teilnehmer der Aktion trugen ihre Kleidung an diesem Tag andersherum und luden, zusammen mit der Frage „Who made your clothes?“ und dem Hashtag #insideout, davon Fotos hoch. Zusätzlich sollten sie mit den Unternehmen der Marken ihrer Kleidung in Kontakt treten, diese nach den Produzenten der Kleidungsstücke fragen und das Ergebnis anschließend mit den anderen Usern teilen. Das ganze sollte dazu dienen, mehr Klarheit in der Frage, wer unsere Kleidung produziert, zu schaffen. Auf Facebook, Twitter und Instagram werden noch immer viele Beiträge zum Fashion Revolution Day hochgeladen.

Wie und wo entsteht unsere Kleidung? Von der rohen Baumwolle zum fertigen Kleidungsstück ist es ein langer und weiter Weg, der nicht selten um die halbe Welt führt.

Dieser Weg beginnt beispielsweise in Indien beim Anbau der Baumwolle. Wenn diese nach etwa 5-6 Monaten nach Aussaat erntereif ist, muss die Baumwolle ca. 30 Tage lang nachreifen und trocknen. Dann werden Blätter und Überreste der Fruchtkapsel in einer Entkörnungsmaschine herausgekämmt und die Wachshaut, die an den Baumwollfasern hängen bleibt, abgelöst. Anschließend werden die Baumwollfasern in Spinnereien zu Garn verarbeitet. Das fertige Garn wird dann, zum Beispiel in China, zu Stoffen gewoben, die in den Nähereien zu Kleidungsstücken verarbeitet werden. Das geschieht beispielsweise in Bangladesch, verkauft wird die Ware aber bei uns in Deutschland.

Bei der Verarbeitung gibt es große Unterschiede. Besonders umweltfreundlich sind sie in der Regel nicht, denn bei der Färbung gelangen schädliche Chemikalien ins Abwasser. Zudem steigt die Anzahl der Textilfabriken stetig. Nicht selten tragen auch die Arbeiter Schaden davon. Um etwa Jeans einen Used Look zu verleihen, werden diese abgeschliffen oder sandgestrahlt, wobei der Staub in die Lungen der Arbeiter gelangt. Richtige Sicherheitsvorkehrungen gibt es nämlich oft nicht. Trotzdem werden die Arbeiter meist schlecht entlohnt. Im Schnitt machen nur 5% der Gesamtpreise von Jeans die Produktionskosten aus. Gewinn machen die Hersteller etwa 22%. Wer mehr über das Thema erfahren möchte, kann sich auf den unten verlinkten Seiten weiter informieren.

Meiner Meinung nach sollte jeder auch ein wenig an andere Menschen denken. Wer die Möglichleit dazu hat, an dieser Situation etwas zu ändern, sollte das unbedingt tun. Keiner kann als einzelne Person alles Unrecht aus der Welt schaffen, aber jeder kann dazu beitragen, dagegen vorzugehen. Inzwischen gibt es, vor allem in größeren Städten, immer mehr Geschäfte die beispielsweise „Faire Mode“ anbieten, wobei sich das Angebot nicht unbedingt von dem der gängigen Modelabels unterscheidet. Wenn ihr also während eurer nächsten Shoppingtour die Augen offen haltet und in solch ein Geschäft reinschnuppert, könnt ihr vielleicht das ein oder andere neue Lieblingsteil, hergestellt unter gerechten Bedingungen, entdecken. Natürlich gibt es auch im Internet eine rießengroße Auswahl an solchen Produkten, die auch nicht unbedingt teurer sein müssen. Auch ich habe mir vorgenommen, das nächste Mal in ein Geschäft mit „fairer Mode“ reinzuschnuppern.

Fairtrade Deutschland

Fashion Revolution

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Naomi H., 9a

 

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