Viele von uns surfen täglich im Internet, chatten und spielen in der virtuellen Welt. Facebook, WKW, SchülerVZ – nicht mehr wegzudenken. Und doch gibt es immer wieder Berichte über Facebook und Co, welche die Gefahren solcher Sozialer Netzwerke aufzeigen.
Das leider immer wieder aktuelle Thema „Cybermobbing“ wurde u.a. für unsere Eltern an einem Informationsabend am 26.10.2011 erörtert. Die Talkshowsendung ,,Anne Will“ widmete sich ebenfalls dem Thema. Aber was hat es wirklich auf sich mit diesem schwierigen Thema?
Was ist Cybermobbing?
Um überhaupt einschätzen zu können, wie schlimm es um das Thema ,,Mobbing im Netz“ steht, sollte man sich erst einmal bewusst machen, was dieser Begriff überhaupt bedeutet:
Unter Cybermobbing versteht man das absichtliche Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Belästigen anderer mit Hilfe moderner Kommunikationsmittel – meist über einen längeren Zeitraum. Die meisten Opfer leiden, wenn sie gemobbt werden, an psychischen Problemen. In einigen Ländern versuchen bereits Leute von staatlicher Seite her gegen Cybermobbing vorzugehen. Es wurde sogar schon ein Gesetz zur Vermeidung von Cybermobbing erlassen: 2008 führte der US-Staat Missouri ein solches Gesetz ein, nachdem ein Selbstmordfall eines Teenagers für große Bestürzung gesorgt hatte.
Wo findet Cybermobbing statt?
Cybermobbing findet entweder im Internet (z.B. durch E-Mails, Instant Messenger wie beispielsweise ICQ, in Sozialen Netzwerken, durch Videos auf Portalen) oder per Handy (z.B. durch SMS oder belästigende Anrufe) statt. Oft handelt der Täter – den man „Bully“ nennt – anonym, sodass das Opfer nicht weiß, von wem die Angriffe stammen.
Gerade bei Cybermobbing unter Kindern und Jugendlichen kennen Opfer und Täter einander meist auch in der „realen“ Welt. Nicht selten haben die Opfer einen Verdacht, wer hinter den Attacken stecken könnte. Cybermobbing geht in der Regel von Personen aus dem eigenen Umfeld aus – der Schule, dem Wohnviertel, dem Dorf etc. . Fälle, in die gänzlich Fremde involviert sind, sind eher weniger verbreitet.
„Mobbing-Paradies“ – Soziales Netzwerk:
Soziale Netzwerke sind sehr beliebt und nützlich: Man kann sich über die Schule und andere Themen austauschen, mit Freunden und Bekannten, die z.B. im Ausland oder in einer anderen Stadt wohnen, chatten, Spielangebote nutzen und vieles mehr!
Doch die Sozialen Netzwerke sind auch ein „Mobbing-Paradies“: Die durch das Netz geschaffene Anonymität verleitet viele Jugendliche regelrecht dazu zu mobben. Dabei müssen sie ihren Opfern schließlich nicht einmal mehr in die Augen schauen. Gleichzeitig macht sie die Zurückverfolgung zum Täter umso schwieriger.
Folgen von Mobbing im Allgemeinen:
Durch die Stresssituation, unter der Mobbingopfer leiden, kann es zum Nachlassen der schulischen Leistung kommen: Betroffene kapseln sich von ihrem Umfeld ab, jeder Schultag beginnt mit Bauchschmerzen; oft versuchen sie die Schule zu meiden. Cybermobbing kann sogar so weit gehen, dass sich die Jugendlichen selbst Leid zufügen – bis hin zum Selbstmord.
Was mache ich, wenn ich gemobbt werde?
Oft traut man sich bei Fällen des Cybermobbings nicht, mit seinen Eltern oder Freunden darüber zu reden, weil man Angst hat, dass diese einen auslachen oder nicht ernst nehmen. Zu dem kommt hinzu, dass Täter ihre Opfer einschüchtern und bedrohen, aus Angst selbst entdeckt zu werden. Allerdings können Betroffenen auch Internetseiten, auf denen man Rat von Psychologen erhalten oder sich mit anderen Opfern darüber austauschen kann, helfen.
Hier sind unsere Tipps, wie man mit der Situation umgehen sollte:
- Man sollte nicht auf beleidigende SMS oder E-Mails antworten, denn das ermuntert viele Mobber erst recht weiterzumachen. Auch wenn es schwer fällt: Lasst die Attacken ins Leere laufen!
- Viele Internetplattformen und Chatprogramme haben die Möglichkeit, dass man seine Kontakte sperren kann. Wenn man permanent belästigt wird, ist dies zu empfehlen.
- Außerdem sollte man die betreffenden Nachrichten speichern und ausdrucken, sodass man später beweisen kann, was passiert ist.
- Damit verbunden sollte man die Privatsphären-Einstellungen auf Sozialen Netzwerken so vornehmen, dass auf dem eigenen Profil erst gar keine üble Nachrede möglich ist.
- Ausufernde Freundesliste (Selbstpräsentation im Netz): Begrenzt eure Freundesliste in Sozialen Netzwerken auf wirkliche Freunde. Vermeidet es, peinliche Fotos von euch selbst ins Netz zu stellen. So bleiben ausgetauschte Informationen in einem kleineren Rahmen und ihr bietet wenig Angriffsfläche.
- Hilfe suchen: Der erste Schritt sollten die Eltern sein. Wem das zu peinlich ist, der sollte sich unbedingt an den Klassenleiter oder den Vertrauenslehrer der Schule wenden.Generell gilt: Mobbing stellt ein Straftatbestand dar! Niemand hat das Recht, andere zu beleidigen und einzuschüchtern. Wer andere mobbt, kann dafür betraft werden.
Manchmal fällt es Betroffenen schwer, auf Menschen zuzugehen und sie um Hilfe zu bitten. Hier sind zum Beispiel folgende Telefonnummern und Internetseiten empfehlenswert:
→ Ratschläge von Jugendlichen bekommt man auf der Website www.juuuuport.de. Einfach eine Mail hinschicken, in der man sein Problem schildert, und schon kann einem ein Scout oder Berater weiterhelfen.
→ Die Seiten mobbing.seitenstark.de und www.klicksafe.de (bekannt aus der TV-Werbung) beinhalten ebenfalls nützliche Tipps.
→Für die Soforthilfe und zum Frustloswerden der „Klassiker“ : Die Nummer gegen Kummer: 0800/1110333 (im Internet: www.nummergegenkummer.de)
Jetzt bis Du gefragt: Was hältst Du vom Thema? Ist Cybermobbing ein aktuelles Problem? Wir freuen uns, dass Du Dir für die Fragen Zeit nimmst. Noch schöner wäre es natürlich, wenn Du die Kommentarfunktion verwenden würdest: Was möchtest Du zu dem Thema loswerden?
Gina Naviglio, Emily Palloks, Pauline Moos (7. Jgs.)
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