„Animes seien brutal, pervers, langweilig und nur was für Freaks“ – Vorurteile, welche sich gegen Animes aber auch gegen Mangas richten. Doch wer denkt, dass der Anime-Hype unbegründet ist, der kennt die große Community und die verschiedenen Arten und Genres der japanischen Zeichentrickfilme nicht.
Um vorab einige Vorurteile aus dem Weg zu schaffen, ist es wichtig zu verstehen, was Animes überhaupt sind. Ein Anime ist ein japanischer Zeichentrickfilm oder Serie. Diese entstanden durch das Verbot der Darstellung von nackten Menschen im Fernsehen. Daher kommt vermutlich auch das Vorurteil, dass Animes pervers oder fast schon pornografisch sind. Schaut man allerdings genauer hin, so stellt man fest, dass es sich dabei meist um sogenannte „Hentais“ oder „Ecchis-Animes“ handelt. Hentais sind dabei die pornografischen Animes, die sehr bekannt sind, während Ecchis-Animes eher freizügige Szenen beinhalten. Allerdings sind das nur zwei von vielen verschiedenen Amine-Arten. Zusätzlich repräsentieren Animes nicht nur die jüngeren Altersgruppen, sondern alle, da es in vielen Filme auch um gesellschaftliche Themen und Probleme geht.
Nachdem ich meinen ersten Anime „Chihiros Reise ins Zauberland“ gesehen habe, war ich von der Kreativität der Zeichnungen und der Musik beeindruckt, denn hinter der Geschichte steckt viel Phantasie und technisches Know-How.
Der Film gehört zu einem der erfolgreichsten und berühmtes Animes aller Zeiten, ist 2001 unter dem Regisseur Hayao Miyazaki erschienen.
Er handelt von einem Mädchen, Chihiro, welches sich mit seinen Eltern verfährt und in einer Art Parallelwelt landet. Ihre Eltern verwandeln sich in Schweine, nachdem sie sich unerlaubt in einem Restaurant vollfressen. Folglich ist Chihiro verzweifelt und ängstlich, trifft aber auf Haku, der sie mit in das Badehaus von der Hexe Yubaba nimmt.
Er hilft ihr wieder in die Welt der Menschen, zusammen mit ihren Eltern, zurückzukommen und gibt ihr den Tipp, ihren richtigen Namen nicht zu vergessen. Als Chihiro Yubaba nach Arbeit fragt, bekommt sie einen neuen Namen von der Hexe, welche so versucht Macht über ihre Angestellten auszuüben. Während ihrer Arbeit ihm Badehaus trifft das kleine Mädchen auf das sogenannte Ohngesicht, welches anfangs nur ein Badegast, später aber zu einem Ungeheuer wird. Er repräsentiert Gut und Böse zugleich. Durch ihre selbstlose Art, unterscheidet Chihiro nicht zwischen Gut und Böse und redet ganz normal mit dem Monster, welches später wieder normal und zu ihrem Begleiter wird. Schlussendlich schafft es Chihiro mit der Hilfe von Haku und der Zwillingsschwester Yubabas ihre Eltern und sich selbst aus der Parallelwelt zu retten.
Wie schon zu erkennen, verbirgt sich hinter dem Film eine lange, detailreiche Handlung. Auf ihrer Reise im Zauberland lernt Chihiro viel über sich selbst, aber auch über die Macht der Anderen. Sie entwickelt sich zu einem mutigen Mädchen. Dabei kann sich der Zuschauer genau mit Chihiro identifizieren, da auch er, genauso wie sie, in der Parallelwelt verloren ist.
Meiner Meinung nach, gehört der Anime zu den Must-Sees. Dabei geht es mehr um die Handlung als den eigentlichen Sinn des Filmes. Beim einmaligen Schauen wird man nicht den ganzen Film verstehen, allerdings die Grundprobleme und ihre Lösungen für Chihiro. Dabei stehen vor allem Phantasie und Kreativität im Vordergrund, die mich begeistert haben. Auch wenn ich kein wirklicher Anime-Fan bin, hat mich der Film durch seine aufwendigen Zeichnungen, aber auch durch die verschiedenen Ideen überzeugt. Allerdings sollte man nicht unterschätzen, dass so ein Anime auch gut mal zwei Stunden gehen kann. Also eher was für die Weihnachtstage zu Corona-Zeiten, als während der Kursarbeitenphase mal zwischendurch…
Meine Bewertung des Filmes:
Spannung:♠♠♠ 3/5
Action:♣♣ 1/5
Love Story: 0/5
Anspruch:♦♦♦ 3/5
Gesamtnote: 2/5
Selbst wenn man von Animes nicht überzeugt ist, lohnt es sich in Chihiros Reise ins Zauberland einmal reinzusehen und sich selbst von der Handlung verzaubern zulassen. Gibt´s auch bei Netflix!