Schulleben

Buchrezension: „Die Bücherdiebin“ von Markus Zusak

Im Jahr 1939 stiehlt  ein neunjähriges Mädchen namens Liesel Memminger bei der Beerdigung ihres Bruders ihr erstes Buch, das „Handbuch für Totengräber“, obwohl sie nicht ein Wort davon lesen kann. Ihr Bruder ist unerwartet auf der Zugfahrt zu der Pflegefamilie gestorben, die die beiden für etwas Beihilfe während der ersten Kriegsjahre aufnehmen wollte. Das junge Mädchen hat schon ihren Vater verloren, einen Kommunisten, und soll bald auch ihre Mutter nie wieder sehen. Der Tod ihres Bruders ist ein großer Schlag für sie und sie erwacht jede Nacht von den Albträumen von dem Tod ihres Bruders und droht in ihrem Kummer zu ertrinken. Doch ihr Pflegevater gibt ihr Halt und Trost und lenkt sie mit Unterricht im Lesen ab. Sie erkennt in ihm einen wertvollen Menschen und baut bald ein gutes Verhältnis zu der Familie auf. Der Vater wartet schon lange auf einen Platz in der nationalsozialistischen Partei, um die Familie zu schützen, obwohl er nicht mit ihr im Reinen ist. Die finanzielle Situation ist nicht gut, doch sie verschlechtert sich noch, als sie einen Juden, Max, aufnehmen und die Aufträge zurückgehen. Doch sie schließen ihn schnell in ihr Herz und Liesel beginnt wieder Bücher zu stehlen sowie ein bisschen zusätzliches Essen. Trotzdem müssen sie jede Nacht in den Bunker und Max in Angst zurücklassen. Ewig können sie Max nicht bei sich behalten, sie bringen sich dadurch selbst in Gefahr, wollen ihn aber nicht gehen lassen. Doch irgendwann beschließt dieser, selbst zu gehen. Werden sie sich alle lebend wiedersehen?
In „Die Bücherdiebin“ hat Markus Zusak  die Geschichte seiner Eltern aus München und Wien zur Zeit des Zweiten Weltkrieges verarbeitet. Er wurde 1975 in Sydney geboren und lebt heute noch dort. Schon als Kind las er viele Bücher, die ihn dazu inspirierten, selbst eins zu schreiben. Er fing mit 16 Jahren an und brachte 7 Jahre später sein erstes Buch „ The Underdog“ heraus. Für „Der Joker“ bekam er viele Auszeichnungen und den „Deutschen Jugendliteraturpreis 2007“ verliehen. „Die Bücherdiebin“, sein erster Roman für Erwachsene, sollte eigentlich nur ein schmales Bändchen werden. Das Buch stürmte zahlreiche internationale Bestsellerlisten und wurde in über 30 Sprachen übersetzt.
„Die Bücherdiebin“ erzählt viel über den Zweiten Weltkrieg und wie die Leute mit der schwierigen Situation klar kamen. Dass das Buch aus der Sicht des Todes geschrieben ist, macht es zusätzlich interessant, da dadurch verdeutlicht wird, wie viele Opfer der Krieg gefordert hat. Auch über Hitler wird geredet und auch darüber, dass nicht jeder seine Ideen unterstützen wollte. Es führt dazu, dass niemand vergisst, was damals geschehen ist, aber meines Erachtens auch, dass hoffentlich niemand diese gravierenden Fehler mehr macht.
Ich empfehle dieses Buch allen, die  sich für den Zweiten Weltkrieg interessieren.
Die 7. Auflage des Buches ist 2009 im blanvalet Verlag erschienen und kostet momentan 9,95€.

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