Schulleben

Besuch im HdG – Der Reiz des Echtheitsfaktors

Am 13. Februar 2014 machte sich die ganze dreizehnte Jahrgangsstufe zusammen mit Frau  Griesemer und Herr Hoffmann auf nach Bonn zum Haus der Geschichte. Dort besuchten wir eine Ausstellung über die deutsche Geschichte nach 1945 und hatten die Möglichkeit, an einem Karikaturen-Workshop teilzunehmen.

Ein Teil der Schüler sitzt auf den Originalsitzbänken der Bonner Bundestages
Ein Teil der Schüler sitzt auf Originalsitzbänken der Bonner Bundestages

Die Hin- und Rückfahrt zogen sich mit etwa zweieinhalb bis drei Stunden doch sehr in die Länge und wir betraten mit großen Erwartungen das eindrucksvolle Gebäude. In der großen Empfangshalle angekommen, erwartete uns zunächst die Nachricht, dass unsere Führung erst in fast einer dreiviertel Stunde losgehen sollte! Das löste zunächst große Enttäuschung beziehungsweise Empörung aus. Warum mussten wir denn dann so früh aufstehen?
Für die Führung teilte sich die Schüler schließlich in eine LK-Gruppe und eine GK-Gruppe, dann konnte es endlich losgehen. Die Betreuungsperson „verkabelte“ uns mit Headsets, sodass wir ihn jederzeit gut verstehen konnte, auch wenn wir ihn mal aus den Augen verloren haben sollten. Das konnte zum Teil Verwirrung stiften, erwies sich aber in der großen Ausstellung, in der sich viele Gruppen bewegten, als äußerst praktisch. Der Inhalt der Ausstellung befasste sich mit der deutschen Nachkriegsgeschichte und konzentrierte sich dabei vor allem auf die sogenannte Alltagsgeschichte. Das heißt, Abläufe und Zusammenhänge wurden knapp dargestellt (dies fiel vor allem uns „LKlern“ auf), wohingegen das Augenmerk auf der Anschaulichkeit lag. Der besondere Reiz der Ausstellung bestand darin, dass die Ausstellungsstücke echt waren, sofern dies den Betreibern irgendwie möglich gewesen war. Hier möchte ich nur ein paar Beispiele nennen: Ein Fahrzeug, welches nach 1945 tatsächlich von den USA in den Besatzungszonen benutzt wurde; ein echter sogenannter „Hippie-Bus“ oder auch echte Banner von den Montagsdemos in Leipzig 1989. Man spürte förmlich den Zeitgeist und die Stimmung von damals. Die Geschichte, die wir mit Schulbüchern und Quellen alle bis zum Abitur pauken mussten, erschien uns plötzlich greifbar!

Interessant war auch der äußerst durchdachte Aufbau der Ausstellung. Ein etagenweise fließend fortschreitender Verlauf sollte die Geschichte verdeutlichen. Es solle demnach immer die Möglichkeit geben, zurückzublicken und die Zukunft zu erahnen. All das schaffte Zusammenhänge und Verständnis. Ein Konzept, das bis in kleinste Detail ausgefeilt ist. So verengte sich zum Beispiel der Durchgang bis hin zur deutschen Einigung räumlich; so wie sich die Lage damals durch äußeren und inneren Druck zuspitzte. Großes Lob hier an die Konstrukteure und Vordenker der Ausstellung!
Nach einer über einstündigen Führung, welche im Flug verging und bei vielen Lust auf mehr Details weckte, hatten wir nach einer Mittagspause die Möglichkeit, die Ausstellung auf eigene Faust zu erkunden oder an einem Workshop teilzunehmen. Letztere sollte uns den Umgang mit Karikaturen (ein letztes Mal) näher bringen. Ich entschied mich für den Rundgang auf eigene Faust und entdeckte noch so einige interessante Ecken.
Abschließend lässt sich sagen, dass sich der Besuch auf jeden Fall gelohnt hat! Allerdings hätte die Zeitplanung noch etwas ausgefeilter sein können und es wäre sinnvoller gewesen, diesen Besuch vor die schriftlichen Prüfungen zu legen, sodass auch die LK’s für die Prüfungen hätten profitieren können.

Alessa Metz (13. Jgs.)

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