Schulleben

Besuch im BASF-Oberstufenlabor: Chemieversuche, die funktionieren!

Der Chemie-GK 12 mit Frau Rübsamen präsentiert stolz die Ergebnisse
Der Chemie-GK 12 mit Frau Rübsamen präsentiert stolz die Ergebnisse

Nun gut, dass es jedem Schüler gefällt, einen Tag lang dem Schulalltag zu entfliehen, das brauche ich hier nicht zu erläutern. Sichtlich entspannt machten wir uns daher mit Zug und Straßenbahn auf den Weg zur BASF.

Dort angekommen spekulierte so manch einer, was denn nun von uns erwartet werde. Wir sind schließlich „nur“ ein Grundkurs und bei zwei Stunden Chemie in der Woche hatten wir uns bisher auch nur wenig mit dem Themengebiet der Kunststoffe beschäftigen können.

Befürchtungen – es werde ein trockener, theorielastiger Vormittag – blieben unbegründet! Nicht die Theorie sondern vielmehr das Erleben und Ausprobieren standen im Vordergrund. Die Nachbereitung im Unterricht soll dann im Anschluss die einzelnen Reaktionen aufgreifen. Das Programm war gut organisiert und die Aufbauten zum Teil sogar schon vorbereitet. Nach einer kurzen Präsentation des Unternehmens und Einweisungen für den Vormittag (vor allem der Sicherheitsmaßnahmen) konnte es also sofort losgehen.

Zu zweit erhielten wir eine Reihe von Versuchsanleitungen, die wir abarbeiten sollten. Da wurde gewogen, gemessen, gerührt und erhitzt. Wenn es trotz Abzügen gelegentlich etwas streng roch, wusste man welchen Versuch das Nachbarteam gerade absolvierte.

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Eine Auswahl unserer Arbeiten (von links nach rechts): „Slime“, gefärbtes Acrylglas, Polyurethanschaum und eine Polysturolkugel.

Eine Situation, die wir alle aus dem Chemieunterricht gewöhnt sind. Und dennoch arbeiteten wir alle deutlich motivierter und unsere Ergebnisse konnten sich, wie ihr auf dem Bild sehen könnt, sehen lassen. Endlich Chemieversuche, die funktionieren! An dieser Stelle sollte man aber den ChemielehrerInnen gegenüber fair sein, denn das liegt (zumindest meistens) nicht an  ihnen! Die Arbeitsbedingungen in den „Teenslabs“ sind deutlich besser – geradezu luxuriös.

Hier mangelt es den SchülerInnen an nichts. Die benötigten Geräte sind modern, funktionstüchtig und reichlich vorhanden. Gleiches gilt für die Vielzahl an Stoffen, die wir verwendet haben. Da fehlt es der Fachschaft Chemie an unserer Schule, wie sicherlich an vielen anderen Schulen auch, einfach an dem nötigen Budget. Das Sortiment ist daher kleiner und an jedem Fläschchen wird gespart. Oft solange bis es längst abgelaufen ist. Selbst wenn wir im Schullabor also die Aufbauten und Stoffe auftreiben können, scheitert es meist schließlich an der Qualität der Edukte. Wie oft haben wir im naturwissenschaftlichen Unterricht schon den Satz gehört: „Und jetzt stellt euch vor, das hätte wie gewollt funktioniert.“

Aber auch im scheinbaren Chemikerparadies gibt es Schattenseiten. Ich frage mich zum Beispiel, inwiefern es wirklich nötig ist, alle benutzten Glaspipetten sofort zu entsorgen. Das ist den Sicherheits- und Reinlichkeitsgeboten geschuldet und noch weitgehend verständlich. Der von uns produzierte Chemieabfall aber hat mich zum Nachdenken gebracht. Eine beachtliche Menge, dafür dass sich „nur“ 12 SchülerInnen einen Vormittag in dem Metier versucht haben.

Alessa Metz

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