Nach 36 Jahren am Käthe-Kolwitz-Gymnasium geht Frau Studiendirektorien Brigitte Griesemer in den Ruhestand. Von vielen respektiert, gefürchtet, geliebt; laut eigener Aussage aber „hart wie Pudding“. Am Montag, den 19.06.2017, interviewten wir – Teoman Soysalan und Tilmann Koch, Frau Griesemer, um auf ihre Zeit am Käthe zurückzublicken.
Redaktion: Frau Griesemer, Sie waren von 1981 bis 2017 am Käthe. Woran denken Sie besonders, wenn es um das KKG geht?
Frau Griesemer: Ich denke natürlich vor allem an die vielen netten Schülerinen und Schüler und an die freundlichen und auch hilfsbereiten Kollegen.
Redaktion: Welches ihrer beiden Fächer bevorzugen Sie? Englisch oder Russisch?
Frau Griesemer: Das ist eine schwierige Frage. Ich habe generell viel mehr Englisch- als Russischunterricht. Aber ich mag beide Fächer. Beim Russischunterricht kann ich sagen, dass die Bindung aufgrund der St. Petersburg-Austausche stärker ist und ich freue mich sehr, dass der Russischunterricht mit Frau Nöcker fortgesetzt wird und einen so hohe Nachfrage hat.
Redaktion: In all der Zeit werden sich sicherlich nicht nur positive, sondern auch negative Erlebnisse gemacht haben. Woran denken Sie dabei jeweils?
Frau Griesemer: Schwer zu sagen.. Zu den schönsten Erfahrungen würde ich die zahlreichen Austausche zählen, da diese sehr interessant und aufregend gestaltet waren. Und da gab es etliche: nämlich in England, Russland, in den USA, und sogar in China fanden und finden noch immer welche statt.
Zu den schlimmsten Erlebnissen zähle ich die Schüler, aber auch die Kollegen, die während meines Beruflebens umgekommen sind. Beispielsweise starb der damalige MSS-Leiter Herr Drumm bei dem Tsunamie im Jahr 2004.
Redaktion: Wenn man mit Schülern über sie spricht, dann heißt es immer: Bei Frau Griesemer habe ich enorm viel gelernt, aber sie war ganz schön streng. Was würden Sie denn darauf antworten?
Frau Griesemer: Das stimmt. Ich bin zwar streng, aber dafür war ich auch gleichermaßen hilfsbereit. Und ich habe immer dafür gesorgt, dass alle meine Abiturienten ihre Prüfungen erfolgreich absolviert haben. Das war mir immer ein besonderes Anliegen.
Redaktion: Zu Ihrem Aufgabenbereich zählten insbesondere die Austauschprogramem. Sie haben ja schon viele Austausche gemacht, von denen manche auch Probleme aufwiesen. Was würden Sie diesbezüglich ihrem Nachfolger raten und was für Probleme waren es hauptsächlich?
Frau Griesemer: Auf alle Fälle ist die Kommunikation mit (verantwortlichen) Austauschpartnern sehr wichtig! Das heißt, dass man sich gut mit ihnen verständigen sollte und dass man die Probleme gleich angehen sollte. Nur so können Austauschprogramme für alle Beteiligten ein Erfolg werden.
Redaktion: Zu den Sommerferien gehen Sie nun in den Ruhestand. Verrraten Sie uns, wie Sie diesen gestalten wollen?
Frau Griesemer: Zunächst werde ich ungefähr fünf Wochen in Barbados sein. Ansonsten werde ich noch weitere Länder und Orte/Regionen bereisen, etwa Peru, die Ostsee und natürlich St. Petersburg.
Redaktion: 36 Jahre am KKG. Wie fanden Sie insgesamt all diese Jahre?
Frau Griesemer: Im Großen und Ganzen hat es mir sehr gut gefallen! Ich hatte viele schöne Erlebnisse, die ich auch mit vielen Schülerinen und Schülern teilen durfte. Und das Unterrichten hat mir selbstverständlich auch Spaß gemacht.
Redaktion: Frau Griesemer, wir wünschen Ihnen für den Ruhestand alle Gute und bedanken uns für das Interview.
Teoman Soysalan(9d), Tilmann Koch(9c)