Die Frau am Fenster

Während ich so am Fenster stehe und die Vögel betrachte, wie sie beginnen zu
zwitschern, langsam lauter werdend, so wie jeden Morgen, denke ich, wie einsam
ich doch bin.

Ich sehe die Felder, wie sie im stillen von der schwachen Morgensonne geweckt
werden.
Ich sehe die Wälder, die noch von keinem Lichtstrahl berührt wurden, unversehrt
und still.
Weit in der Ferne sehe ich die Berge, auf ihren Spitzen glänzt der Schnee und ich
frage mich, was hinter ihnen liegt.
Ich schließe die Augen, atme ruhig und denke wieder, wie einsam ich bin.
Ich träume mich davon. Über die Felder, über Wald, Wiese und Fluss hinweg. Weit
über die Berge und alles was hinter ihnen liegt.
Ich träume von der Welt, die sicher auf mich wartet, träume von Menschen, die
lachen und weinen, träume vom tanzen und singen, von Sonne und Regen, träume
von irgendwo anders als hier.
Ich öffne die Augen und sehe das Feld, den Wald und die Berge und alles sieht so
schrecklich klein aus.
Und ich denke, dass ich so einsam lieber in dieser großen Welt da draußen wäre.

Annika B. (12 Jgs.)

Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Frau_am_Fenster#/media/Datei:Caspar_David_Friedrich_018.jpg

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