Schulleben

2012-2020: Sind wir nach acht Jahren in Sachen Mobbingprävention weitergekommen?

J.W.
Jan W. ´21

Es ist ein grauer Montagmorgen: Der Himmel nebelverhangen, die Luft nasskalt.  Julius (Name geändert) läuft vom Bahnhof in Richtung Schule – und ihm ist flau im Magen…

Eine Reportage von Melanie Junge, Jessica Klein und  Lena Bauer

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Mit 13 Jahren die 8. Klasse besuchend ist er bis vor kurzem eigentlich gerne in die Schule gegangen – seit einigen Wochen aber jeden Morgen mit einem mulmigen Gefühl, da er genau weiß, was ihn dort erwarten wird… In seinem Kopf spielen sich immer wieder Bilder von typischen Situationen ab, in die er gerät; er hört die Sprüche, die ihm jeden Tag an den Kopf geworfen werden.  Auch an diesem Montagmorgen warten seine  zwei „Freunde“ bereits im Klassensaal  auf ihn, rennen auf ihn zu, machen sich erneut über ihn lustig und nehmen ihm sogar kurzeitig seinen Rucksack ab, um darin rumzuwühlen und ihm seine Trinkflasche zu entwenden. Hilflos schaut er beiden dabei zu, wie sie sich seine Flasche gegenseitig zuwerfen. Und der Rest der Klasse? Schweigt..

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Acht Jahre sind nun vergangen, seit der Artikel unserer Schülerzeitung über Cybermobbing veröffentlicht wurde. Seitdem hat sich einiges verändert: Im Vergleich zu heute wirkt der technische Fortschritt um 2012 wie zu vorsintflutlichen Zeiten und die Beliebtheit sowie die Auswahlmöglichkeiten von Social media haben bei uns zugenommen.

Und so nähern wir uns dem Thema (Cyber)mobbing  aufs Neue: Was bedeutet der Begriff im Jahr 2021 und unter Coronabedingungen? Wie steht es um das Thema an unserer Schule, aus Sicht  unserer Siebt- und Achtklässler, aber auch aus Sicht der Mittelstufenleitung? Was rät die Jugendpsychologin, wie man sich selbst als Mobbingopfer am besten helfen kann und wie man reagieren kann, wenn man mitbekommt, dass eine andere Person gemobbt wird?
Viele Fragen, keine einfachen Lösungen.

Mobbing im 21. Jahrhundert: Cybermobbing

,,Ich werde manchmal gemobbt, weil ich eine andere Hautfarbe habe“ (Zitat aus unserer Umfrage)

Wird jemand durch andere  vor allem seelisch schikaniert, gequält oder verletzt, nennt man diesen Sachverhalt auch Mobbing. Dabei kann dies ganz öffentlich, aber auch indirekt stattfinden: Die Bandbreite reicht demnach vom Beleidigen und Streuen falscher Gerüchte bis zu handfesten Tätlichkeiten. Neben der psychischen Art des Mobbens, gehört also leider auch körperliche Gewalt manchmal dazu.  Beide Arten erfolgen sehr häufig in Schulen, aber auch am Arbeitsplatz, in der Familie, in der Nachbarschaft, kurzum:  in den sogenannten Peergroups (Gruppe gleichaltriger Personen).

Cybermobbing findet über das Internet (Social media wie Instagram, Facebook, Twitter, usw.) oder über Smartphones (WhatsApp, Anrufe) statt. Auch hier handelt es sich um das beabsichtigte Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Belästigen anderer Personen, mit dem einzigen Unterschied, dass dies nicht auf persönlichem Wege erfolgt, sondern online.

Laut der Seite zeichen-gegen-Mobbing.de, wird jede*r sechste*r Schüler*in gemobbt, wobei dies zu 80% innerhalb der Schule stattfindet, demnach jährlich etwa an weiterführenden Schulen ungefähr 500.000 Schüler*innen von Mobbing betroffen sind – eine  erschreckend hohe Zahl!

Mobbing und seine Folgen aus Sicht einer Psychologin

Eine Jugendpsychologin aus der Westpfalz, der wir einige Fragen rund um das wichtige Thema stellen konnten, die aber im Artikel nicht mit Namen genannt werden möchte, erklärt es uns so: Meist würden Mobber*innen etwas suchen, um eigene Aggressionen oder Frust abzubauen oder einfach nur, um sich über jemanden lustig zu machen.

Die durch die Sozialen Medien, wie z.B. Instagram oder Facebook, neu gewonnene Anonymität mache es den Betroffenen schwer, ihre Peiniger zu identifizieren. Das Opfer sei den Beleidigungen also auf den ersten Blick hilflos ausgesetzt. Auch in Schulen vor Ort mache Mobbing keinen Halt. Hier könne man aber immerhin auf Anhieb die Täter bestimmen.

Was können mögliche Folgen von solch schlimmen Erlebnissen sein? Das schrecklichste, was die Psychologin je erlebt habe, sei eine Jugendliche mit Suizidgedanken gewesen,die aber glücklicherweise davon abgebracht werden konnte. Das Mädchen war gemobbt worden, indem die Täter u.a. Fotomontagen angefertigt und im Netz verbreitet hatte.

Schlimm sei es außerdem, wenn die Schule sowie die Eltern bzw. Erziehungsberechtigten der Betroffenen nichts gegen das Mobbing unternehmen würden.

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Julius kann nicht mehr. Die letzten Wochen hat er derart schlecht geschlafen, dass er sich nicht mehr richtig konzentrieren kann: Es hagelt eine 5 nach der anderen. Letzte Woche hat er seiner Mutter gesagt, dass er starke Kopfschmerzen habe. Ein Arztbesuch liefert dann auch immerhin das gewünschte Ergebnis: eine Krankschreibung für eine Woche – eine Woche Ruhe vor dem Terror – bis sie plötzlich in seinem WhatsApp Textmeldungen aufleuchten: Beschimpfungen und Drohungen…

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Die Situation an unserer Schule aus der Sicht unserer Schüler*innen

Aber ist auch das Käthe-Kollwitz-Gymnasium davon betroffen? Mit Blick auf die o.g. Studie  ist die Wahrscheinlichkeit, dass Mobbing und Cybermobbing auch unsere Schüler*innen betreffen, theoretisch ziemlich hoch. Eine Umfrage unter Siebt- und Achtklässlern (Dezember 2020) zeigt folgendes Ergebnis:

  1. Hast du selbst schon Erfahrungen mit (Cyber)mobbing gemacht?

Erfreulicherweise zeigen uns die Ergebnisse zunächst, dass die Mehrheit bisher noch keine eigene Erfahrung mit Cybermobbing/Mobbing auf  irgendeine Art und Weise hatte, jedoch äußern  trotzdem 34%, damit konfrontiert gewesen zu sein. Außerdem geben von den Betroffenen  70% an, dass es sich dabei nicht um Cybermobbing, sondern um direktes Mobbing gehandelt habe.

Während der größte Teil also noch keine eigenen Erfahrungen gemacht hat, berichtet eine deutliche Mehrheit von 69%, dass sie bereits  Mobbingfälle innerhalb ihrer Familie und ihres Bekannten- und Freundeskreises mitbekommen hat, was deutlich macht, dass die Thematik leider kein Neuland für die Schüler*innen ist.

55% bestätigen sogar, dass sie schon Cybermobbingattacken auf andere Leute mitbekommen haben. Außerdem geben 43% an, dass sie in der eigenen Klassengemeinschaft schon von Mobbingfällen erfahren haben.

Frage: Hast Du selbst schon einmal jemanden gemobbt?

Die Ergebnisse der nächsten Frage sind einerseits ziemlich interessant und andererseits eher unerwartet: Man würde eigentlich denken, dass die meisten Schüler*innen nicht dazu stehen würden, wenn sie jemanden schon mal gemobbt haben. So waren sich aber  24% sicher, dass sie dies schon mal getan haben, wenn auch eventuell eher unbewusst. Etwas mehr als die Hälfte war sich nicht ganz sicher und gerade mal 20% haben hier klar verneint.

Das demonstriert ganz gut, dass Mobbing nicht immer gezielt stattfindet, sondern auch eher nicht solch intendierte Aussagen dazu führen können, dass eine Person verletzt wird. Dafür können Sätze ausreichen, die die Schwachstellen der jeweiligen Person betreffen, was oft zu mehr Unsicherheit und Unzufriedenheit führen kann.

Neben der häuslichen ,,Aufklärung“ über Cybermobbing/Mobbing, gehört es auch zu einer der Aufgaben der Schule, die Schüler*innen ausführlich über die Gefahren und Folgen aufzuklären, da dies, wie wir bereits erfahren haben, eine der  Hotspots für Mobbing ist.

Die Mehrheit der Befragten ist der Meinung, dass die Schule hier ihren Auftrag erfüllt  und man ausreichend informiert ist. Jedoch sind es 29%, die dem nicht zustimmen können. An dieser Stelle sollte angemerkt werden, dass aufgrund der Corona-Pandemie keine Methodentage stattfanden, bei denen normalerweise genau dieses Thema beleuchtet wird.

Frage: Hat man am KKG das Thema (Cyber-) Mobbing im Griff?

Nachdenklich machen können einen die Ergebnisse der Frage, ob man das Thema an unserer Schule im Griff hat: Die Hälfte der Mittelstufenschüler*innen findet nicht, dass das Käthe-Kollwitz-Gymnasium Mobbing gut im Griff hat, während nur 31% dies bejahen  und sich 19% enthalten.

Weiterhin sind sich 79% sicher, dass sich in den letzten Jahren vor allem das Cybermobbing weiter verbreitet hat und schlimmer geworden ist. Dies kann daran liegen, dass die technischen Möglichkeiten immer vielfältiger geworden sind und dass immer mehr Leute, auch schon Jüngere, auf den sozialen Medien aktiv sind, etwa über WhatsApp verfügen.

Hilfsbereitschaft der Schüler*innen
Würdest du helfen, wenn jemand offensichtlich gemobbt werden würde?

Nun ein erfreuliches Ergebnis zum Abschluss: Die deutliche Mehrheit der Schülerinnen und Schüler würde versuchen zu helfen, wenn sie mitbekommt, dass eine andere Person gemobbt wird, insofern dies dann möglich ist; der gesunde Menschenverstand scheint also nicht ganz verlorengegangen zu sein 😉

Was sagt der Stufenleiter zum Umfrageergebnis?

Wenn jemand weiß, wie die Mittelstufe so tickt, dann ist das Herr Koppenhöfer – Mittelstufen- sowie passionierter BigBand-Leiter der Schule.

Acht Jahre nach dem ersten Mobbingartikel wollen wir wissen, was in den letzten Jahren passiert ist und inwiefern sich die Situation geändert hat:

Sie sind nun seit einiger Zeit Mittelstufenleiter. Inwiefern haben Sie in den letzten Jahren Veränderungen in puncto Mobbing mitbekommen?

Vor acht Jahren war es noch ziemlich ruhig, was die Mobbingsituation am Käthe anging. Es gab wohl Einzelfälle, die aber eher im Verborgenen stattfanden. Schließlich gab es Mobbing ja leider schon immer, nur nicht unter diesem Namen. Einen großen Anteil an diesen Fällen hatte immer das Handy und besonders WhatsApp, seit ich Mittelstufenleiter bin.

Im Laufe der Zeit hat sich sicherlich einiges verändert?!

In den folgenden Jahren rückten Mobbing und Mobbingopfer in das Blickfeld von Schulen, so war es auch bei uns. Wir haben dann zusammen mit dem SEB und der SV eine Arbeitsgruppe gegründet und sind das Problem angegangen. Eine große Gruppe von Lehrerinnen und Lehrern wurden in mehreren Fortbildungen im sogenannten „No-Blame-Approach„, kurz NBA, geschult.

 Nun gibt es für Mobbing häufig Auslöser. Erinnern Sie sich an einen besonders krassen Fall und haben Sie den Eindruck, dass die Pandemie die Thematik befeuert?

Oftmals sind die Gründe nicht nachvollziehbar, meistens auch für die Täterinnen und Täter. Ein auslösender Moment kann alles Mögliche sein. Jeder Mobbingfall ist schlimm, da möchte ich keine Abstufung machen. Von einem Anstieg der Fälle ist mir nichts bekannt. Mobbing entsteht auch häufig durch kleine, versteckte Bemerkungen oder auch Blicke. So etwas ist im Fernunterricht oder Wechselunterricht weniger möglich.

Ich kann mir vorstellen, dass es schwierig ist für viele, sich jemandem anzuvertrauen. Kommen viele Leute zu Ihnen?

In den letzten Jahren hat sich die Situation stark beruhigt. Nur noch ganz selten- seit 2018 vielleicht zweimal- musste der Approach durchgeführt werden. Ich bin mir sicher, dass auch das Handyverbot an unserer Schule einen Beitrag dazu leistet.

Was sollte man tun, wenn man selbst zum Mobbingopfer wird und was sollten Lehrer, Eltern und andere Mitschüler*innen unternehmen, wenn jemand gemobbt wird?

Egal wer Mobbing beobachtet: Wichtig ist, dass sofort gehandelt wird. Dies ist auch ein Ansatz des NBA. Ansprechpartner können die Vertrauenslehrer sein, die Klassenleiter oder ich. Dann arbeitet unser NBA-Team daran, die Situation schnellstmöglich zu verändern. Die Gruppe der „Dulder“, das sind die Mitläufer, ist immer die größte Gruppe. Sie sehen, was geschieht, trauen sich aber nicht zu handeln, aus Angst, selbst zum Ziel zu werden. Das ist der Ansatz des NBA, alle Beteiligten werden ins Boot geholt. Wenn Mobbing beobachtet wird, sollte man sich immer bei den Vertrauenslehrern melden.

Gibt es die Möglichkeit, sich Hilfe zu holen und wie kann man selbst den Opfern helfen?

Wenn Mobbing passiert, meldet euch bei unseren Vertrauenslehrern, Frau Laux und Herrn Kratz! Sie leiten dann alles Weitere in die Wege. Für den NBA darf man sich eine Lehrerin oder einen Lehrer aussuchen, der ihn dann durchführt. Ich bin als Mittelstufenleiter immer in Kontakt mit den Klassenleitungen und natürlich seit Jahren sehr hellhörig, wenn das Gespräch auf Probleme in den Klassen kommt. Und für die Schülerinnen, Schüler und auch die Eltern bin ich jederzeit Ansprechpartner in einer solchen Situation.

Denken Sie, dass das KKG Mobbing gut im Griff hat und was macht das Käthe gegen Mobbing?

Ja, ich denke, wir sind gut vorbereitet, gut ausgebildet und haben ein wachsames Auge. Das ist wichtig: möglichst früh in die Situation eingreifen zu können! Aber wir dürfen Mobbing gerade deshalb nicht aus dem Blick verlieren: Die Anfänge sind subtil und geschehen häufig in unbeobachten Momenten wie Pausen oder Raumwechsel, auf dem Weg zur Schule oder in den sozialen Netzwerken, auf die wir keinen Zugriff haben. Gegen Mobbing können wir in der Schulgemeinschaft nur gemeinsam angehen und keiner darf wegsehen.

Gibt es Informationsveranstaltungen zum Thema Mobbing für die Unter-und Mittelstufe?

In den letzten beiden Jahren gab es tatsächlich keine gesonderten Infoveranstaltungen. In den Jahren davor hatten wir Veranstaltungen.Bei der letzten freiwilligen Veranstaltung war die Resonanz so gering, dass wir davon ausgegangen sind,dass kein großer Bedarf an solchen Veranstaltungen mehr herrscht. Allerdings würden wir bei Interesse wieder Veranstaltungen organisieren.

Woran könnte es liegen, dass die Hälfte der befragten Schülerinnen und Schüler meint, dass das KKG nicht genug gegen Mobbing macht?

Die Umfrageergebnisse wirken auf mich verwirrend, weil die Schülerschaft sich mit ungefähr gleichen Anteilen auf alle Antworten „Es wird zu wenig gemacht.“, „Es wird genug gemacht“ beziehungsweise „Ich sehe kein Problem“ und „Ich enthalte mich“ aufteilt. […] Die Lehrer sind hellhörig und versuchen gegen ein Aufkommen direkt und schnell vorzugehen. Natürlich reichen diese 50% auch schon, um zu handeln. Ich werde mich nach der Schulschließung mal mit der SV (Schülervertretung) zusammensetzen.

 

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Julius ist nun schon seit mehreren Wochen nicht mehr in der Schule gewesen. Die Lehrer reagieren nicht darauf, bekommen beziehungsweise gar nichts mit und die Eltern wissen sich ebenfalls nicht zu helfen, da Julius nicht darüber reden möchte. Er zieht sich weiter zurück, macht kaum noch etwas an Aktivitäten mit seinen Eltern oder Freunden und Mitschüler wenden sich von ihm ab, weil sie sein Schweigen falsch interpretieren.

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Was ist zu tun?

,,Es ist nicht so leicht sich dagegen zu wehren, weil sowas im Alltag ständig vorkommt.“ 

,,Ich mache nichts, weil es dadurch wahrscheinlich schlimmer werden würde.“

(Zitate aus unserer Umfrage)

Angesprochen auf mögliche Lösungsversuche äußert die Psychologin, dass es ihre Aufgabe sei, das ganze Spektrum an Informationen über den Fall zu erfahren, um dann dementsprechend eine Lösung zu finden, welche die Qualen des Schülers oder der Schülerin beende. Um überhaupt zu einer Lösung zu kommen, müssten die Eltern oder Erziehungsberechtigten mitbekommen, was der oder die jeweilige Jugendliche momentan erleide.

Zu erkennen, dass es einem Kind nicht gut geht, sei einfach: Betroffene würden oft weinen, seien bedrückt, würden Angst zeigen, manchmal würden sie sich sogar komplett zurückziehen und nicht in die Schule gehen wollen. Auch Hausärzt*innen könnten durch häufige somatische Probleme, wie Kopf- und Bauchschmerzen, als Ausrede, um nicht in die Schule zu müssen, ein Indiz für Mobbing  erkennen.

Wichtig sei es hierbei, sensibel mit dem oder der Betroffenen umzugehen und etwas gegen das Mobbing zu tun. Man solle auf jeden Fall mit einer Lehrkraft oder dem/ der Direktor/in sprechen. Außerdem könne man auch Kontakt mit einer Erziehungsberatungstelle aufnehmen. Die nötige Sensibilität und das Vertrauen sollten im Umgang mit den Betroffenen gegeben sein.

Natürlich spiele die Schule auch eine große Rolle und trägt die Verantwortung für das, was auf dem Schulgelände und auf dem Weg nach Hause oder zur Schule passiert. Es sei sehr schulabhängig, ob dieses Pflichtbewusstsein vorhanden ist, meint die Psychologin. Einige Schulen seien leider eher laissez-faire und bevorzugten es, nichts gegen das Mobbing zu tun, andere versuchten hingegen, es zu unterbinden.

Was man letztlich tue, hänge vom Sachverhalt ab: Allgemein sei es aber gut, mit den Mobbern zu kommunizieren, da die Ursache für deren Verhalten auch beispielsweise familiäre Probleme sein könnten und man dementsprechend reagieren müsse, so die Jugendpsychologin. Strafen allein würden nicht viel ändern, natürlich unterdrückten sie das Mobbing für einen gewissen Zeitraum, es fange dann leider aber wieder irgendwann an. Man müsse versuchen, andere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen.

Die Sensibilisierung  von Lehrerinnen und Lehrern für das Thema  in Form von Fortbildungen sei ein Muss. Des Weiteren könnten  Elternabende zur Mobbingprävention beitragen.

Unser Fazit

Die Leser können aufatmen: Julius gibt es an unserer Schule so nicht. Aber wenn es ihn gäbe: Wie würdet ihr euch verhalten?

Mobbing und Cybermobbing sind Themen, die man sehr ernst nehmen und darüber nie scherzen sollte. Jeder kann zum Mobbingopfer werden! Daher ist es auch sehr wichtig, dass darüber richtig aufgeklärt wird und man weiß, wo man sich hinwenden kann, wenn man betroffen sein sollte. Für die Opfer gilt: Wendet euch an Freunde, Eltern und Lehrkräfte! Schaut nicht tatenlos zu, wenn es Mitschüler*innen schlecht geht!

Das Käthe selbst sieht glücklicherweise nicht tatenlos zu, denn das Interview mit Herrn Koppenhöfer zeigt, dass die Lehrkräfte versuchen, ein wachsames Auge darauf zu haben und der No-Blame-Approach scheint als passendes Mittel geeignet, Mobbing zu unterbinden. Dennoch zeigt die Umfrage, dass sich die Schüler*innen nicht ganz ausreichend informiert fühlen.

Daher wären Informationsveranstaltungen zu (Cyber-) Mobbing hilfreich. Ein attraktives Angebot für die Veranstaltungen wären beispielsweise Rollenspiele, bei denen die Schüler*innen spielerisch lernen, mit dem Thema umzugehen.

Melanie J., Jessica K., Lena B. (11. Jahrgangsstufe)

 

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Wer sich nicht anderen Personen anvertrauen möchte, kann auch anonym darüber reden und so möglicherweise eine Lösung finden.

Die Nummer gegen Kummer – Sprechzeiten von Mo.- Sa. 14-20 Uhr – ist kostenfrei!

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Weitere Links

Cybermobbing-Studie des ZDF:

https://www.zdf.de/nachrichten/video/panorama-cybermobbing-schule-studie-100.html#xtor=CS5-134

Ein Mobbingopfer erzählt:

https://youtu.be/zHjLOpYXxpl

Arten, Folgen und Lösungsansätze, wenn es um Mobbing geht:

https://www.therapie.de/psyche/info/ratgeber/lebenshilfe-artikel/mobbing/artikel/

 

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