Am 19. Januar 1919, also vor ziemlich genau hundert Jahren, durften Frauen in Deutschland erstmals wählen und gewählt werden, nachdem am 30. November 1918 das erste Gesetz in Kraft getreten war, das bestimmte, dass sich das allgemeine Wahlrecht auf Männer und erstmals auch auf Frauen beziehen sollte. Dieses Gesetz war ein wichtiger Schritt zur Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen.
Frau Dorka, die Mitinitiatorin des Damenkollektivs Neustadt, möchte daran mithilfe einer Film- und Diskussionsrunde erinnern und darauf hinweisen, dass es noch viel zu verbessern gibt: Sie betont, dass es mutige und kreative Frauen brauchte, um Gleichberechtigung zu erreichen. Gleichzeitig bräuchte es aber auch weiterhin noch mutige und kreative Frauen, um die noch nicht sehr alte Gleichberechtigung aufrechtzuerhalten und sie auszubauen. Vieles, was wir für selbstverständlich halten, sei erst nach harten Auseinandersetzungen Wirklichkeit und könne dennoch wieder verloren gehen. Jede und jeder von uns sei Teil dieser Gesellschaft und auch Teil von Veränderungen; wer sie mitgestalten wolle, müsse aktiv werden. Die Filme zeigen kurzweilig Geschichtserleben und können so deutlich machen, was die Gleichberechtigung, wie wir sie heute erleben, erst möglich gemacht hat. „Nichts ist Fix“ und schon gar nicht in Sachen Gleichberechtigung. Letztlich sollen die Filme Impulse dafür geben, sich mit jetzigen Gegebenheiten auseinanderzusetzen. Die Filme und die Diskussionen können Impulse dafür geben, sich mit jetzigen Gegebenheiten auseinanderzusetzen.
Insgesamt finden drei verschiedene Veranstaltungen zu dem Thema statt:
- Kino und Talk (23.01.2019):
Film: „Die Sternstunde ihres Lebens“
Bonn, 1948. Elisabeth Selbert, Abgeordnete und Juristin, kämpft leidenschaftlich dafür, dass der Satz „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ in das Grundgesetz aufgenommen wird. Der Film vermittelt einen lebendigen Eindruck von der damaligen Zeit und dem umsichtigen und kreativen Kampf, den Elisabeth Selbert (gespielt von Iris Berben) geführt hat.
Talk: „Rechte sind verhandelbar- Frauenrechte erst recht“
Mit Claudia Dorka, Gisela Bill und Dr. Ute Jausel
Beginn: 18:30 Uhr
Ort: Roxy-Kino Neustadt
Kosten: 7€ (5€ ermäßigt)
- Impulsvortrag und Interaktiver Talk (15.03.19):
Impulsvortrag: „Frauen und Macht“
Wer Macht hat, hat auch das Sagen, so heißt es im Volksmund. Macht bedeutet Teilhabe, Gestaltungsmöglichkeiten und auch Einflussnahme. Nur wird Macht in Deutschland meist mit Männern gleichgesetzt. Sie dürfen das, mächtig sein und Macht haben. Frauen, die machtvolle Positionen anstreben, gelten als ehrgeizig, aufsässig und schwierig. Die Machtstrukturen sind also immer noch männlich dominiert. Was braucht es, um das zu ändern?
Giorgina Kazungu-Haß, rheinland-pfälzische Landtagsabgeordnete, redet über „Frauen und Macht“.
Talk: „Wann fühlten Sie sich das letzte Mal mächtig?“
Mit Giorgina Kazungu-Haß, Simone Rothermel, Viola Küßner und Claudia Dorka
Beginn: 18 Uhr
Ort: VHS Neustadt
Kosten: kostenfrei
- Kino und Talk (05.05.19):
Film: „Die göttliche Ordnung“
Schweiz, 1971: Nora ist eine junge Hausfrau und Mutter, die mit ihrem Mann, den zwei Söhnen und dem missmutigen Schwiegervater in einem beschaulichen Dorf im Appenzell lebt. Hier ist wenig von den gesellschaftlichen Umwälzungen der 68er-Bewegung zu spüren. Ganz im Gegenteil: Es herrscht die Meinung, Emanzipation sei ein Fluch, eine Sünde gegen die Natur und schlichtweg gegen die göttliche Ordnung. Die Dorf- und Familienordnung gerät jedoch ins Wanken, als Nora beginnt, sich für das Frauenwahlrecht einzusetzen, über dessen Einführung die Männer abstimmen sollen. Von ihren politischen Ambitionen werden auch die anderen Frauen angesteckt und sie proben gemeinsam den Aufstand. Beherzt kämpfen die züchtigen Dorfdamen bald nicht nur für ihre gesellschaftliche Gleichberechtigung, sondern auch gegen eine verstaubte Sexualmoral.
Talk: „Einmischen- Aufmischen- Mitmischen. Wie geht Veränderung“
Mit Claudia Dorka und Isabel Mackensen
Wann: 18 Uhr
Ort: Roxy-Kino Neustadt
Kosten: 7€ (5€ ermäßigt)
Hanna B. (10. Jgs.)